Kürzere Arbeitszeiten, verhaltener Lohnanstieg

Statistik informiert ... Nr. 66/2009

In Hamburg haben Vollzeitbeschäftigte im ersten Quartal 2009 durchschnittlich 3 499 Euro brutto im Monat verdient, zwei Prozent mehr als im gleichen Quartal des Vorjahres. Beschäftigte in der Privatwirtschaft erhielten durchschnittlich 3 564 Euro brutto im Monat, 1,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Durchschnittsverdienst in der Öffentlichen Verwaltung und bei anderen öffentlichen Arbeitgebern erhöhte sich um 3,1 Prozent auf 3 282 Euro, so das Statistikamt Nord.

Die bezahlte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten betrug im ersten Quartal 2009 durchschnittlich 38,8 Stunden. Kürzere Arbeitszeiten haben zu dem verhältnismäßig geringen Lohnanstieg in der Privatwirtschaft beigetragen. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in den Unternehmen verringerte sich auf 38,6 Stunden (minus 0,5 Prozent), im Verarbeitenden Gewerbe sogar um 1,4 Prozent auf 37,5 Stunden. In der Öffentlichen Verwaltung lag die Wochenarbeitszeit unverändert bei 40 Stunden.

Zusätzlich zu ihrem regelmäßigen Gehalt erhielten viele Beschäftigte Sonderzahlungen wie zum Beispiel tarifliche Einmalzahlungen, Leistungsprämien oder Gewinnbeteiligungen. Diese Zahlungen machten im ersten Quartal 2009 durchschnittlich 274 Euro monatlich aus.

In Schleswig-Holstein verdienten Vollzeitbeschäftigte im ersten Quartal 2009 durchschnittlich 2 926 Euro brutto im Monat. Die Verdienste stiegen gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent.

In der Privatwirtschaft erhielten Vollzeitbeschäftigte im Durchschnitt 2 888 Euro Verdienst im Monat. Mit plus 0,9 Prozent war der Verdienstzuwachs deutlich geringer als bei den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. In der Öffentlichen Verwaltung und in anderen staatlich geprägten Dienstleistungsbereichen zahlten die Arbeitgeber im ersten Quartal 2009 mit 2 994 Euro durchschnittlich 3,5 Prozent höhere Monatsgehälter als im Vorjahreszeitraum. Dieser hohe Anstieg ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die für Anfang 2008 tarifvertraglich vereinbarten Gehaltsverbesserungen erst nach Ende des ersten Quartals 2008 an die Beschäftigten ausgezahlt wurden.

Die bezahlte Wochenarbeitszeit betrug im ersten Quartal 2009 durchschnittlich 38,8 Stunden. Der gedämpfte Anstieg der Monatsverdienste in der Privatwirtschaft ist hauptsächlich Folge kürzerer Arbeitszeiten. In der Privatwirtschaft sank die Zahl der bezahlten Arbeitsstunden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent auf durchschnittlich 38,2 Stunden pro Woche. Besonders stark war der Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe (minus 2,9 Prozent auf 37,4 Wochenstunden) und im Baugewerbe (minus 5,4 Prozent auf 35,8 Stunden). In der Öffentlichen Verwaltung lag die Wochenarbeitszeit nahezu unverändert bei 40,2 Stunden.

Neben den regelmäßigen Zahlungen erhielten viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch sonstige Bezüge und Einmalzahlungen, die von Wirtschaftszweig zu Wirtschaftszweig stark schwankten und im Schnitt 120 Euro monatlich ausmachten.

Unterschiedliche Durchschnittsverdienste in Hamburg und Schleswig-Holstein bedeuten nicht unbedingt, dass Beschäftigte für vergleichbare Tätigkeiten unterschiedlich bezahlt werden. Ausschlaggebend für das unterschiedliche Verdienstniveau in Hamburg und Schleswig-Holstein sind auch strukturelle Gründe. Für Hamburg (im Vergleich zu Flächenländern) ist kennzeichnend, dass Beschäftigung und Verdienstniveau besonders stark durch Großbetriebe und Unternehmenszentralen geprägt sind, die in den unternehmensverwaltenden Funktionsbereichen über Stellen mit spezialisierten und besonders verantwortungsvollen Tätigkeiten sowie überdurchschnittlicher Dotierung verfügen.

Ansprechpartner:

Ulrich Wiemann
Telefon: 040 42831-1636
E-Mail: ulrich.wiemann(at)statistik-nord(dot)de

 

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