Geringere Steigerung der Monatsverdienste

Statistik informiert ... Nr. 98/2009

In Hamburg haben Vollzeitbeschäftigte im zweiten Quartal 2009 durchschnittlich 3 501 Euro brutto im Monat verdient, 1,2 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal, so das Statistikamt Nord. Das war der geringste Anstieg der Arbeitslöhne seit Anfang 2008.

Beschäftigte des Produzierenden Gewerbes erhielten durchschnittlich 3 771 Euro monatlich, 1,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der geringe Anstieg der Monatsverdienste ist auf den Rückgang der bezahlten Arbeitsstunden zurückzuführen. Die Bruttostundenverdienste stiegen im gleichen Zeitraum um 3,1 Prozent auf 23,07 Euro. Im Produzierenden Gewerbe verringerte sich die Zahl der bezahlten Wochenstunden als Folge der Wirtschaftskrise auf 37,6 Stunden (minus zwei Prozent); besonders stark war der Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe mit minus 2,7 Prozent.

Der Durchschnittsverdienst im Dienstleistungsbereich erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 3 435 Euro brutto. Die bezahlte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten betrug im zweiten Quartal 2009 durchschnittlich 38,9 Stunden, 0,5 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Zusätzlich zu ihrem regelmäßigen Gehalt erhielten viele Beschäftigte Sonderzahlungen wie zum Beispiel tarifliche Einmalzahlungen, Leistungsprämien oder Gewinnbeteiligungen. Die Höhe der Zahlungen unterscheidet sich von Wirtschaftszweig zu Wirtschaftszweig beträchtlich. Im Schnitt machten solche Zahlungen im zweiten Quartal 2009 monatlich 508 Euro für die Vollzeitbeschäftigten aus, 5,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Rechnet man die Sonderzahlungen in den Gesamtverdienst mit ein, betrug der Anstieg der Bruttomonatsverdienste im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum 0,3 Prozent.

In Schleswig-Holstein verdienten Vollzeitbeschäftigte im zweiten Quartal 2009 durchschnittlich 2 947 Euro brutto im Monat. Nach Angaben des Statistikamts Nord stiegen die Verdienste gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent. Das war die niedrigste Steigerungsrate seit Anfang 2008.

Im Produzierenden Gewerbe waren die Monatsverdienste geringer als im Vorjahresquartal. Die vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhielten mit 3 017 Euro brutto durchschnittlich 1,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bedingt durch die rückläufige Produktion als Folge der Wirtschaftskrise kam es im zweiten Quartal 2009 zu einem Abbau von Überstunden sowie zu verstärkter Kurzarbeit und sinkenden Monatslöhnen. Die durchschnittliche bezahlte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten ging um 2,5 Prozent auf 37,6 Stunden zurück. Der Bruttostundenverdienst der Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe lag mit 18,48 Euro knapp über dem Verdienst des zweiten Quartals 2008 (plus 0,9 Prozent).

Im Dienstleistungsbereich zahlten die Arbeitgeber im zweiten Quartal 2009 mit 2 917 Euro durchschnittlich drei Prozent höhere Monatsgehälter als im Vorjahreszeitraum. Die ab Mitte 2008 wirksam gewordenen Tarifabschlüsse führten noch zu deutlichen Gehaltssteigerungen. Die Folgen der Wirtschaftskrise wirkten sich weniger stark auf die Arbeitszeiten und Verdienste der im Dienstleistungsbereich tätigen Personen aus. Die Zahl der bezahlten Wochenstunden reduzierte sich um lediglich 0,4 Prozent auf 39,4 Stunden.

Neben den regelmäßigen Zahlungen erhielten viele Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich sonstige Bezüge und Einmalzahlungen wie zum Beispiel Urlaubsgeld und Leistungsprämien in sehr unterschiedlicher Höhe. Im Durchschnitt errechnet sich ein Betrag von 250 Euro monatlich je Vollzeitbeschäftigten. Damit lagen die Sonderzahlungen erheblich unter den im Vorjahreszeitraum gezahlten Beträgen (minus 7,6 Prozent). Der Gesamtverdienst aus regelmäßig gezahltem Arbeitslohn und Sonderzahlungen erhöhte sich binnen Jahresfrist deshalb nur um 0,8 Prozent.

Ansprechpartner:

Ulrich Wiemann
Telefon: 040 42831-1636
E-Mail: ulrich.wiemann(at)statistik-nord(dot)de

 

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