Verhaltene Konsumausgaben und gesunkene Sparquote im Krisenjahr

Statistik informiert ... Nr. 66/2011

Die privaten Haushalte in Hamburg hatten 2009 ein verfügbares Einkommen von zusammen 42,9 Mrd. Euro. Das waren 0,7 Mrd. Euro oder 1,5 Prozent weniger als im Jahr 2008. Im Durchschnitt stand den Hamburgerinnen und Hamburgern somit ein Einkommen von 24 137 Euro zur freien Verfügung. Dies waren 468 Euro oder 1,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Im Krisenjahr 2009 hatte die Bevölkerung in Hamburg pro Kopf zwar etwas weniger Geld zur freien Verfügung als 2008, lag mit diesem Ergebnis aber um 5 154 Euro über dem Durchschnitt aller Bundesbürger, so das Statistikamt Nord.

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Hamburg sanken 2009 um 0,9 Prozent auf insgesamt 38,9 Mrd. Euro, was private Konsumausgaben von durchschnittlich 21 864 Euro ergab, eine Minderung um 1,2 Prozent im Vergleich zu 2008. Für Sparzwecke (einschließlich der Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche) wurden im selben Zeitraum im Durchschnitt 2 731 Euro aufgewendet, 5,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Sparquote (Anteil des Sparens am verfügbaren Einkommen) verringerte sich in Hamburg von 11,6 Prozent im Jahr 2008 auf 11,1 Prozent im Jahr 2009 und lag damit genau im bundesdeutschen Mittel, aber deutlich über den Sparquoten der anderen Stadtstaaten.

In Schleswig-Holstein wiesen die privaten Haushalte 2009 ein verfügbares Einkommen von insgesamt 52,7 Mrd. Euro auf (plus 0,1 Prozent), was 18 620 Euro je Einwohnerin und Einwohner entsprach. Damit setzte sich der langjährige Aufwärtstrend auch beim verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen mit einem leichten Anstieg von 0,3 Prozent (plus 55 Euro) gegenüber dem Vorjahr trotz Wirtschaftskrise weiter fort.

Die privaten Konsumausgaben stiegen ebenfalls weiter um ein Prozent auf 48 Mrd. Euro. 2009 gab die Einwohnerschaft Schleswig-Holsteins durchschnittlich 16 955 Euro für Konsumzwecke aus und wendete 2 123 Euro zum Sparen auf. Die privaten Konsumausgaben pro Kopf stiegen gegenüber dem Vorjahr mit 1,1 Prozent – damit auch im Vergleich zu den davor liegenden Jahren – nur leicht an, die erbrachte Sparleistung sank um 4,3 Prozent. Die Werte für Schleswig-Holstein lagen geringfügig unter dem Bundesdurchschnitt der Konsumausgaben von 17 234 Euro und des Sparvolumens von 2 159 Euro je Einwohner. Dagegen entsprach die Sparquote mit 11,1 Prozent dem deutschlandweiten Durchschnitt.

Die Wirtschaftkrise 2009 schlug sich in Schleswig-Holstein nicht in einem Rückgang des privaten Konsums nieder und war allenfalls in einer rückläufigen Sparquote erkennbar. Zu bedenken ist, dass die Effekte der Wirtschaftskrise durch die Umweltprämie überlagert sein können, die zu einer deutlichen Zunahme an Automobilkäufen führte.

2009 wurden von dem insgesamt verfügbaren Einkommen von 1 554,3 Mrd. Euro in Deutschland 1 411 Mrd. Euro ausgegeben und bei einer Sparquote von 11,1 Prozent 176,8 Mrd. Euro gespart.

Das verfügbare Einkommen (Sekundäreinkommen) ergibt sich aus den Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen (Primäreinkommen) zuzüglich monetärer Sozialleistungen und sonstiger empfangener Transferzahlungen und abzüglich von Steuern, Sozialbeiträgen und sonstigen zu leistenden Transferzahlungen. Das verfügbare Einkommen kann somit vom Haushalt für Konsum- und Sparzwecke verwendet werden.

Die privaten Konsumausgaben sind die Waren- und Dienstleistungskäufe, wie beispielsweise Lebensmittel oder Mieten, inländischer privater Haushalte für Konsumzwecke. Darin sind Konsumausgaben privater Organisationen ohne Erwerbszweck enthalten.

Die hier vorgestellten Ergebnisse beruhen auf Berechnungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder. Weitere Ergebnisse zum Einkommen und den Konsumausgaben privater Haushalte in den Bundesländern sowie Erläuterungen zur Methode bietet das Internetangebot des „AK VGRdL“.

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