Relativ hoher Frauenanteil bei Diebstahl und Betrug

Statistik informiert ... Nr. 37/2010

4 163 der im Jahr 2008 von Hamburger Strafgerichten Verurteilten waren Frauen, das sind 18 Prozent. Damit hat sich die Frauenquote gegenüber 2007 geringfügig um 0,5 Prozentpunkte erhöht, so das Statistikamt Nord. Im mittelfristigen Vergleich zu 2003 ergibt sich eine Zunahme um 1,1 Prozentpunkte.

Frauen stellten in allen Deliktgruppen nur eine Minderheit der schuldig Gesprochenen. Am stärksten vertreten waren sie mit einem Anteil von 26 Prozent bei Diebstahls- oder Unterschlagungsdelikten sowie von 22 Prozent bei anderen Vermögens-, Eigentums- oder Urkundendelikten (insbesondere Betrug, „Schwarzfahren“ und Urkundenfälschung). Unter den wegen Raubes oder Erpressung Verurteilten waren hingegen nur acht Prozent Frauen, bei Sexualstraftaten lag die Quote sogar unter zwei Prozent.

In Bezug auf die verhängten Strafen zeigt sich folgendes Bild: Lediglich sieben Prozent der zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilten Personen waren Frauen. Bei Verurteilungen zu Freiheitsstrafen mit Bewährung errechnet sich eine Frauenquote von 13 Prozent und bei Geldstrafen sogar eine von 20 Prozent.

2008 waren in Schleswig-Holstein 3 272 der verurteilten Personen Frauen, das sind 16 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Im mittelfristigen Vergleich zu 2003 hat sich die Frauenquote praktisch nicht verändert.

Am höchsten war der Frauenanteil mit 22 Prozent bei Schuldsprüchen aufgrund „anderer Vermögens-, Eigentums- oder Urkundendelikte“ (hauptsächlich Betrug, „Schwarzfahren“, Urkundenfälschung). Auch bei Diebstahl und Unterschlagung ergibt sich mit 21 Prozent eine überdurchschnittliche Quote. Unter den wegen Raubes oder Erpressung verurteilten Personen waren Frauen dagegen nur zu knapp sechs Prozent vertreten; bei Sexualdelikten lag ihr Anteil sogar unter einem Prozent.

Fünf Prozent der Freiheitsstrafen ohne Bewährung bzw. zwölf Prozent der Freiheitsstrafen mit Bewährung wurden jeweils gegen Frauen verhängt. Unter den zu einer Geldstrafe Verurteilten waren 18 Prozent weiblichen Geschlechts.

Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

 

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