Gesetzesänderung zeigt Wirkung: Deutlich mehr Empfängerhaushalte

Statistik informiert ... Nr. 88/2010 Aktualisierte Fassung

Am Jahresende 2009 haben in Hamburg 17 630 Haushalte Wohngeld als Zuschuss zu den Aufwendungen für ihren Wohnraum erhalten, das waren 45 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Damit hat sich nach Jahren des Rückgangs die Zahl der unterstützten Haushalte wieder deutlich erhöht, so das Statistikamt Nord. Hauptgrund für die Trendumkehr sind die ab 2009 in Kraft getretenen Veränderungen im Wohngeldrecht, insbesondere die Anhebung der Einkommensgrenzen erhöhte die Zahl der zuschussberechtigten Haushalte.

Den größten Anstieg gab es bei durch Wohngeld unterstützten Singlehaushalten - ihre Zahl stieg zwischen 2008 und 2009 um 59 Prozent - sowie bei Dreipersonenhaushalten (plus 45 Prozent). Unterdurchschnittliche Zuwachsraten verzeichneten Haushalte mit zwei Mitgliedern (plus 38 Prozent) und solche mit vier (plus 33 Prozent) sowie fünf und mehr Mitgliedern (plus 18 Prozent).

Am Jahresende 2009 waren damit 52 Prozent aller Wohngeldempfängerhaushalte Alleinlebende. In 13 Prozent der Empfängerhaushalte lebten zwei Personen, in zehn Prozent drei Personen und in 14 Prozent vier Personen. Der Anteil der großen Wohngeldhaushalte mit fünf und mehr Mitgliedern lag bei elf Prozent.

Im Durchschnitt belief sich das Wohngeld im Dezember 2009 auf 138 Euro und lag damit – insbesondere infolge der gesetzlichen Wohngelderhöhung – 35 Euro über dem Vorjahreswert. Die Höhe des Wohngeldes richtet sich nach der Haushaltsgröße, dem Familieneinkommen und der zuschussfähigen Miete bzw. Belastung. Während Singles mit monatlich durchschnittlich 97 Euro unterstützt wurden (32 Euro mehr als 2008), erhielten Vierpersonenhaushalte 191 Euro (plus 51 Euro) und solche mit fünf und mehr Mitgliedern 262 Euro (plus 62 Euro).

In Schleswig-Holstein haben am Jahresende 2009 insgesamt 33 497 Haushalte Wohngeld erhalten, 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Nach Jahren rückläufiger Empfängerzahlen haben die Änderungen im Wohngeldrecht damit wieder zu einem deutlichen Anstieg der Zahl der unterstützten Haushalte geführt.

Die höchsten Zuwächse gab es zwischen 2008 und 2009 bei kleinen Haushalten. Während sich für Singles, Zwei- und Dreipersonenhaushalte jeweils eine Erhöhung um etwa 45 Prozent errechnet, belief sich die Wachstumsrate bei Vierpersonhaushalten auf 33 Prozent und bei großen Haushalten mit fünf und mehr Mitgliedern auf 25 Prozent.

Am Jahresende 2009 bestand die Hälfte aller durch Wohngeld geförderten Haushalte aus nur einer Person. 14 Prozent der Wohngeldempfängerhaushalte hatten zwei, knapp zehn Prozent drei und fast 15 Prozent vier Mitglieder. Die großen Haushalte mit fünf und mehr Personen kamen auf einen Anteil von elf Prozent.

Im Dezember 2009 bezog jeder Empfängerhaushalt durchschnittlich 130 Euro Wohngeld, 36 Euro mehr als im Dezember 2008. Singles wurden mit 93 Euro (plus 29 Euro), Vierpersonenhaushalte mit 170 Euro (plus 47 Euro) und große Haushalte mit fünf und mehr Personen sogar mit 243 Euro (plus 71 Euro) unterstützt.

Hinweis:
Die Angaben beziehen sich auf die sogenannten reinen Wohngeldhaushalte. Die wohngeldrechtlichen Teilhaushalte („Mischhaushalte“, in denen nicht alle Mitglieder wohngeldberechtigt sind) sind nicht berücksichtigt. Wohngeld kann sowohl für Mieter als Mietzuschuss als auch für Wohnungseigentümer als Lastenzuschuss gewährt werden.

Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

 

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