Nach anfänglichem Wachstum Rückgang der Bevölkerung

Statistik informiert ... Nr. 90/2019

Die Einwohnerzahl Schleswig-Holsteins wird zunächst weiter steigen und anschließend zurückgehen. Das ist das Ergebnis der 14. zwischen den Statistikämtern des Bundes und der Länder koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, so das Statistikamt Nord. Diese Voraus­berechnung liegt in drei Varianten vor, die sich in der Höhe der angenommenen Zuwanderung aus dem Ausland unterscheiden.

Nach der Berechnung wird die Einwohnerzahl Schleswig-Holsteins von rund 2,890 Mio. Ende 2017 auf 2,810 Mio. Ende 2040 sinken (Variante W1 mit geringer Zuwanderung). In der Variante W2 mit moderater Zuwanderung werden im Jahr 2040 noch 2,849 Mio. Menschen in Schleswig-Holstein leben. Unter der Annahme der höchsten Zuwanderung (Variante W3) werden im Jahr 2040 rund 2,914 Mio. Menschen in Schleswig-Holstein leben. Bei den beiden ersten Varianten wird der höchste Bevölkerungsstand mit 2,925 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 2026 erreicht werden, in der dritten Variante mit 2,951 Mio. im Jahr 2030.

Bei den Varianten W1 und W2 wird sich die Bevölkerung Schleswig-Holsteins zwischen 2017 und 2040 um 80 000 bzw. 41 000 Einwohnerinnen und Einwohner verringern. Ursache dieses Rückgangs ist eine negative Bilanz aus Geburten und Sterbefällen von mehr als 325 000 Personen, der ein Wanderungsgewinn (Differenz aus Zu- und Fortzügen) von 243 000 bzw. 278 000 Personen gegenübersteht. In der Variante mit der höchsten Zuwanderung wird die Bevölkerungszahl bis 2040 um 24 000 Personen anwachsen. Hierbei kompensiert der Wanderungsgewinn von 339 000 Personen die negative Bilanz aus Geburten und Sterbefällen von 316 000 Personen.

Gleichzeitig wird sich die Altersstruktur der Bevölkerung in den kommenden Jahren deutlich verändern. Während 2017 noch mehr als 535 000 Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner jünger als 20 Jahre waren, werden es 2040 nur noch 488 000 (Variante W1) beziehungsweise 498 000 (Variante W2) und 519 000 (Variante W3) sein. Im selben Zeitraum wächst die Zahl der 65-Jährigen und Älteren von 661 000 auf mehr als 868 000. Ihr Anteil an der Gesamt­bevölkerung steigt von 23 auf 31 Prozent (Varianten W1 und W2) bzw. auf 30 Prozent (Variante W3).

Die Zahl der 80-jährigen und älteren Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner wächst zwischen 2017 und 2040 von rund 183 000 auf über 280 000 Menschen. Im selben Zeitraum sinkt die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren von rund 1,694 Mio. auf 1,453 Mio. (Variante W1) beziehungsweise 1,483 Mio. (Variante W2) und 1,527 Mio. (Variante W3).

Eine Ursache für den deutlichen Anstieg der Älteren und Alten ist die in der Bevölkerungsvoraus­berechnung berücksichtigte Zunahme der Lebenserwartung. Sie steigt bis 2040 bei den neugeborenen Jungen um 3,3 Jahre und bei den Mädchen um 2,6 Jahre.

Methodischer Hinweis:
Die 14. Bevölkerungsvorausberechnung hat einen Prognosehorizont bis zum Jahr 2060. Hier werden vor allem die Angaben bis einschließlich 2040 betrachtet.

Tabellen: siehe PDF-Dokument

 

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