Mehr als 10 stationäre Behandlungen je 1 000 Einwohner wegen psychischer Erkrankungen

Statistik informiert ... Nr. 137/2007

Im Jahr 2005 sind 22 379 Hamburgerinnen und Hamburger in Krankenhäusern des Bundesgebietes wegen psychischer und Verhaltensstörungen vollstationär behandelt worden, 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
 
Wie das Statistikamt Nord mitteilt, entfielen damit auf 1 000 Hamburger 13 Behandlungsfälle. Während bei Kindern (bis 14 Jahre) mit zwei je 1 000 Gleichaltrige nur selten eine psychische Erkrankung oder Verhaltensstörung festgestellt wurde, die eine stationäre Behandlung erforderte, lag die Quote bei den 15- bis 34-Jährigen bei 13 je 1 000. Am relativ häufigsten mussten Personen im Alter zwischen 35 und 54 Jahren stationär versorgt werden (19 von 1 000), für die Untergruppe der 45- bis 49-Jährigen errechnet sich sogar eine Quote von 21. Die Behandlungsquote der älteren Hamburgerinnen und Hamburger belief sich auf zehn (55 bis 74 Jahre) bzw. 13 (75 Jahre und älter).

Im Durchschnitt dauerte ein Klinikaufenthalt 21,4 Tage. Die Behandlungsdauer schwankte zwischen 27,0 Tagen im Kindesalter (bis 14-Jährige) und 17,4 Tagen bei den Patientinnen und Patienten ab 75 Jahren.

Die meisten Klinikaufenthalte (7 705) entfielen auf die Diagnosegruppe psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol und Drogen, hauptsächlich Alkohol (5 045 Fälle). Affektive Störungen (Manien und Depressionen) schlugen mit 4 796 Fällen, Schizophrenie mit 3 780 Fällen sowie neurotische Leiden, Belastungsleiden und körperliche Beschwerden auf Grund seelischer Konflikte mit 2 357 Fällen zu Buche. Auf Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen waren 1 483, auf organische Störungen (u. a. Demenz) 1 434 und auf andere Erkrankungen 824 stationäre Behandlungen zurückzuführen.

Die mit psychischen und Verhaltensstörungen begründeten Krankenhausaufenthalte umfassten gut sieben Prozent aller vollstationären Behandlungen. Aufgrund der überdurchschnittlichen Behandlungsdauer von 21,4 Tagen (gegenüber 8,8 Tagen bei der Gesamtheit der Klinikpatienten) entfielen auf diese Leiden sogar knapp 18 Prozent aller Pflegetage.


Die Zahl der in Schleswig-Holstein wohnenden Personen, die wegen psychischer und Verhaltensstörungen in einem Krankenhaus behandelt wurden, lag im Jahr 2005 bei 40 559. Das entspricht einer Steigerung von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Jahr 2005 kamen damit im nördlichsten Bundesland 14 vollstationäre Klinikaufenthalte auf 1 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Bei Kindern belief sich die Quote auf vier je 1 000 Gleichaltrige. Personen im Alter zwischen 15 und 34 Jahren wiesen eine Behandlungsquote von 18, Personen zwischen 35 und 54 Jahren von 19 Krankenhausfällen auf. Der höchste Krankenanteil errechnet sich mit 22 für die 45- bis 49-Jährigen. Für Personen im Alter von 55 bis 74 Jahren ergibt sich eine unterdurchschnittliche (11), für Menschen ab 75 Jahren eine überdurchschnittliche Behandlungsquote (16).

Die mittlere Verweildauer je Behandlung lag bei 21 Tagen, wobei Kinder (bis 14 Jahre) im Durchschnitt 30,1 Tage, ältere Kranke (ab 75 Jahre) dagegen lediglich 17,9 Tage im Krankenhaus verbrachten.

Die meisten Klinikaufenthalte (14 356) gingen auf psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol und Drogen zurück, darunter 10 381 alkoholbedingte Fälle. Affektive Störungen (Manien, Depressionen) wurden 8 061-mal, Schizophrenie 5 018-mal diagnostiziert. Die Zahl der Behandlungen wegen neurotischer Leiden, Belastungsleiden und körperlicher Beschwerden auf Grund seelischer Konflikte lag bei 4 976, die der Klinikaufenthalte auf Grund von organischen Leiden (u. a. Demenz) bei 3 213. Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen bedingten 2 371, andere psychische Krankheiten 2 564 Krankenhausaufenthalte.

Insgesamt waren knapp acht Prozent aller Klinikaufenthalte und 18 Prozent der Pflegetage von schleswig-holsteinischen Patientinnen und Patienten durch psychische und Verhaltensstörungen bedingt. Der hohe Anteil bei den Pflegetagen ist Folge der stark überdurchschnittlichen Verweildauer von 21 Tagen im Vergleich zu 8,8 Tagen bei allen Krankenhausbehandlungen.


Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

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