Abtreibungszahlen im Norden auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren

Statistik informiert ... Nr. 61/2004

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, wurden im Jahr 2003 insgesamt 4 141 Schwangerschaftsabbrüche bei Hamburger Frauen vorgenommen, dies sind 115 oder 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei schleswig-holsteinischen Frauen wurden 3 675 Schwangerschaftsabbrüche registriert, dies sind 58 oder 1,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Unberücksichtigt bleibt dabei wie bisher die unbekannte Zahl der Eingriffe, die im Ausland vorgenommen wurden. Rein rechnerisch beendeten 1,1 Prozent (Hamburg) bzw. 0,7 Prozent (Schleswig-Holstein) der Frauen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren eine Schwangerschaft vorzeitig durch einen medizinischen Eingriff. Auf 100 Lebendgeburten entfielen für Hamburgerinnen rund 26 Abbrüche (2002: 28), für Schleswig-Holsteinerinnen lag dieser Wert wie im Vorjahr bei rund 15.

Die vom Statistischen Bundesamt ermittelten Daten zeigen, dass die weit überwiegende Zahl der Abbrüche (98 Prozent in Hamburg bzw. 97 Prozent in Schleswig-Holstein) nach der Beratungsregelung und nur in seltenen Fällen aufgrund von medizinischen oder kriminologischen Indikationen erfolgten.

In beiden Ländern waren etwa ein Drittel der Frauen zum Zeitpunkt des Abbruchs zwischen 18 und 25 Jahre alt, und fünf Prozent (Hamburg) bzw. acht Prozent (Schleswig-Holstein) der Eingriffe wurden bei Minderjährigen vorgenommen. 57 Prozent der Hamburgerinnen und die Hälfte der Schleswig-Holsteinerinnen waren ledig. In 51 Prozent (Hamburg) bzw. 43 Prozent (Schleswig-Holstein) der Fälle hatten die Frauen zuvor noch keine lebenden Kinder zur Welt gebracht.

Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant (98 Prozent in Hamburg, 93 Prozent in Schleswig-Holstein), davon bei Hamburgerinnen in 510 Fällen und bei Schleswig-Holsteinerinnen in 1 493 Fällen in Krankenhäusern. Gynäkologische Praxen wurden 3 561mal (Hamburg) bzw. 1 935mal (Schleswig-Holstein) für den Eingriff aufgesucht. Stationäre Aufnahme in einem Krankenhaus für den Schwangerschaftsabbruch erfolgte in 70 Fällen (Hamburg) bzw. 247 Fällen (Schleswig-Holstein).

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