In fast 18 Prozent der Hamburger Haushalte leben Kinder

Statistik informiert ... SPEZIAL Nr. II/2015

In 17,5 Prozent aller Hamburger Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. Das geht aus einer Sonderauswertung des Melderegisters zur Anzahl und Struktur der Haushalte hervor, die das Statistikamt Nord jährlich zum Stichtag 31. Dezember durchführt. Die Quote sinkt seit Jahren, so betrug sie im Jahr 1980 noch 25 Prozent.

Zwischen den verschiedenen Stadtteilen bestehen dabei starke Unterschiede. Die höchsten Anteile an Haushalten mit Kindern gibt es in Neuallermöhe (35,2 Prozent) und Duvenstedt (31,5 Prozent). Die anderen Stadtteile folgen mit weitem Abstand. Gleichzeitig weist Neuallermöhe mit 2,5 Personen die höchste durchschnittliche Haushaltsgröße in Hamburg auf.

Demgegenüber gibt es in den innerstädtischen Gebieten nur sehr wenige Haushalte mit Kindern: In Kleiner Grasbrook/Steinwerder, Hammerbrook, Hamburg-Altstadt, Borgfelde und Barmbek liegen die Anteile der Haushalte mit Kindern im einstelligen Prozentbereich. Hier besteht ein Haushalt aus durchschnittlich 1,4 Personen.

Die absolut meisten Haushalte mit Kindern gibt es in den stark besiedelten Stadtteilen Rahlstedt, Billstedt, Wilhelmsburg, Eimsbüttel und Bramfeld. Zusammen sind fast ein Fünftel aller Haushalte mit Kindern in Hamburg in diesen Stadtteilen konzentriert.

Drei Viertel der Kinder und Jugendlichen in Hamburg wachsen in traditionellen Strukturen auf – Haushalt mit einem (Ehe-)Paar und Kind(ern) – und ein Viertel mit nur einem Erwachsenen. Insgesamt leben rund 67 000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in einem Alleinerziehenden-Haushalt. Das ist fast jedes vierte Kind in Hamburg.

Während im Bezirk Hamburg-Mitte 30,2 Prozent aller Haushalte mit Kindern Alleinerziehenden-Haushalte sind, sind es in den Bezirken Eimsbüttel und Wandsbek nur ein Viertel. Den höchsten Anteil an Alleinerziehenden-Haushalten weist der Stadtteil Dulsberg mit 44,3 Prozent auf. Auch in Sternschanze, Hamburg-Altstadt und Horn lebt in mehr als jedem dritten Haushalt mit Kindern nur ein alleinerziehender Elternteil beziehungsweise Erwachsener. In Tatenberg im Süden Hamburgs sowie in Lemsahl-Mellingstedt und Sasel im Norden wohnen demgegenüber verhältnismäßig wenig Alleinerziehende.

Gemessen an der Zahl der Haushalte stellen die Einpersonenhaushalte die Mehrheit (54,3 Prozent) in der Hansestadt. Auf Bezirksebene weist Hamburg-Nord die höchste Dichte an Einpersonenhaushalten auf (63,4 Prozent). Fast alle Stadtteile dieses Bezirks – mit Ausnahme von Langenhorn und Alsterdorf – liegen über dem Hamburger Durchschnitt. Auf Ebene der Stadtteile können für Kleiner Grasbrook/Steinwerder, Hammerbrook, Barmbek-Nord, Hamburg-Altstadt und Dulsberg die höchsten Anteile an Einpersonenhaushalten verzeichnet werden: In über 71 Prozent der Haushalte lebt hier nur eine Person.

Vergleichsweise wenige Einpersonenhaushalte gibt es dagegen in weiten Teilen des Bezirks Bergedorf, die Quote liegt hier bei 42,6 Prozent. In Neuallermöhe, Tatenberg und Kirchwerder bestehen sogar weniger als ein Drittel der Haushalte aus nur einer Person. Weitere Stadtteile mit für Hamburger Verhältnisse deutlich unterdurchschnittlichen Anteilen an Alleinlebenden liegen im Norden der Stadt im Bezirk Wandsbek: in Lemsahl-Mellingstedt, Duvenstedt und Wohldorf-Ohlstedt. Generell sind die zentrumsnahen Stadtteile von einer hohen Dichte an Einpersonenhaushalten gekennzeichnet, während es in den peripheren, eher ländlich geprägten Stadtteilen verhältnismäßig wenige Haushalte mit nur einer Person gibt.

Insgesamt lebten Ende Dezember 2014 rund 1,8 Mio. Frauen und Männer in einer Mio. Privathaushalten in Hamburg, das sind durchschnittlich 1,8 Mitglieder pro Haushalt.

Methodische Anmerkungen
Bei den hier dargestellten Befunden zu Anzahl und Struktur der Haushalte in Hamburg handelt es sich nicht um statistische Ergebnisse im Sinne einer Erhebung, sondern um rechnerisch ermittelte Schätzungen, bei denen Personen nach bestimmten Regeln Haushalten zugeordnet werden. Datengrundlage dieser Schätzungen ist ein anonymisierter Melderegisterabzug vom 31. Dezember 2014. Aus den Berechnungen ausgeschlossen wurden die lediglich bei ihrer Reederei gemeldeten Seeleute und Binnenschiffer sowie Personen in Gemeinschaftsunterkünften, da es sich hierbei nicht um Privathaushalte handelt. Personen, die mit Nebenwohnsitz gemeldet sind, wurden dagegen in die Analyse mit einbezogen.

Das Haushaltegenerierungsverfahren HHGen ist ein standardisiertes Verfahren der im KOSIS-Verbund zusammengeschlossenen Städte im Rahmen der deutschen Städtestatistik. Es ermöglicht – trotz einiger Unschärfen im Verfahren – eine realitätsnahe Beschreibung der Anzahl und der Struktur von Haushalten auf kleinräumiger Ebene in Hamburg.

Tabelle und Karte: siehe PDF-Dokument

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