Rund 40 Prozent der Handwerksunternehmen im Ausbaugewerbe tätig

Statistik informiert ... Nr. 141/2017

Im Jahr 2015 hat es in Hamburg nach den Ergebnissen der Handwerkszählung 8 445 selbstständige Handwerksunternehmen gegeben. Das ist ein Prozent weniger als 2014. Die meisten dieser Unternehmen (3 388 bzw. 40,1 Prozent) waren im Bereich des Ausbaugewerbes (z. B. Installateure, Elektrotechniker oder Maler/Lackierer) tätig, so das Statistikamt Nord.

Zweitgrößte Gewerbegruppe waren mit 1 762 Unternehmen (20,9 Prozent) die Handwerke für den privaten Bedarf. Dies waren hauptsächlich Friseure, aber auch seltene Gewerbe wie Orgel- und Harmoniumbauer, Metallblas- und Zupfinstrumentenmacher. Eine ebenfalls große Gruppe bildeten mit 1 458 Unternehmen (17,3 Prozent) die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, von denen die meisten Gebäudereiniger waren. Die wenigsten Handwerksunternehmen gab es im Gesundheitsgewerbe (374) und im Lebensmittelgewerbe (167).

Knapp drei Viertel aller Handwerksunternehmen (5 948 bzw. 70 Prozent) waren zulassungspflichtige Gewerbe und 2 497 (30 Prozent) zulassungs-freie Gewerbe.

In den einbezogenen Handwerksunternehmen arbeiteten 68 565 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (plus 1,4 Prozent) und 12 767 Minijobberinnen und -jobber (minus 3,4 Prozent). Zusammen mit den tätigen Inhaber-innen und Inhabern arbeiteten 90 181 Frauen und Männer im hamburgischen Handwerk. Das sind 0,4 Prozent mehr als 2014. Die meisten Menschen arbeiteten in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (31 839), im Ausbaugewerbe (23 373) und im Kraftfahrzeuggewerbe (9 958).

Rund 61 Prozent der Unternehmen beschäftigten wie im Vorjahr bis zu vier Personen. Die übrigen fielen in die Größenklassen „fünf bis unter zehn tätige Personen“ (20 Prozent) sowie „zehn und mehr Personen“ (19 Prozent).

Im Mittel waren in einem Unternehmen elf Personen tätig. Deutlich über dem Durchschnitt lag dieser Wert bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (22 Personen) sowie im Kfz-Gewerbe (17). Deutlich unterdurchschnittliche Unternehmensgrößen gab es dagegen bei den Handwer-ken für den privaten Bedarf (fünf tätige Personen) und im Ausbaugewerbe (sieben Personen).

Die Hamburger Handwerksunternehmen erzielten 2015 einen Umsatz von 9,8 Mrd. Euro. Verglichen mit dem Vorjahr stieg der Gesamtumsatz damit um knapp zwei Prozent. Der Umsatz je tätiger Person betrug rund 108 900 Euro. Die zulassungspflichtigen Unternehmen erwirtschafteten dabei mit rund 142 100 Euro je beschäftigter Person einen mehr als dreimal so hohen Umsatz wie die zulassungsfreien Handwerksunternehmen (44 700 Euro). Die umsatzstärksten Gewerbezweige waren das Kraftfahrzeuggewerbe und das Ausbaugewerbe mit jeweils 2,7 Mrd. Euro sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (1,6 Mrd. Euro).

64 Prozent der Hamburger Handwerksunternehmen waren Einzelunternehmen. Bei 28 Prozent aller Unternehmen handelte es sich um Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH), acht Prozent entfielen auf Personengesellschaften und nur wenige Fälle auf sonstige Rechtsformen.

Methodische Hinweise:
Die Handwerkszählung wird jährlich auf Basis des statistischen Unternehmensregisters durch Nutzung von Daten der Bundesagentur für Arbeit und der Finanzverwaltung durchgeführt. Die Ergebnisse beziehen sich auf selbstständige, umsatzsteuerpflichtige Handwerksunternehmen der Anlagen A und B1 der Handwerksordnung. Handwerkliche Nebenbetriebe, innerbetriebliche handwerkliche Abteilungen oder handwerksähnliche Gewerbe (Anlage B2) sowie von der Umsatzsteuer befreite Kleinunternehmen mit nur geringen Umsätzen sind in dieser Statistik nicht enthalten.

Kontakt:
Alice Mannigel
Telefon: 040 42831-1847
E-Mail: pressestelle(at)statistik-nord(dot)de

Fachlicher Ansprechpartner:
Bernd Grocholski-Plescher
Telefon: 0431 6895-9323
E-Mail: handwerk(at)statistik-nord(dot)de

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