Anhand der Ertragsschätzungen der Ernteberichterstatter und Anbauflächen der Bodennutzungserhebung wird die voraussichtliche Getreideernte auf 2,6 Mio Tonnen - darunter 70 Prozent Weizen - und die Rapsernte auf 0,46 Mio. Tonnen geschätzt

Statistik informiert ... Nr. 71/2004 S

Nach den Ertragsschätzungen der amtlichen Ernte-berichterstatter von Ende Juni und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungserhebung im Mai erwartet das Statistikamt Nord eine Getreideernte von 2,6 Mio. Tonnen, dies wären ein Prozent weniger als im Vorjahr und elf Prozent weniger als im Spitzenjahr 2001 (2,96 Mio. Tonnen). Hiervon entfallen voraussichtlich 1,9 Mio. Tonnen auf die Brot-getreidearten (Weizen, Roggen) und 0,7 Mio. Tonnen auf die Futtergetreidearten (Gerste, Hafer, Triticale). Allein 1,8 Mio. Tonnen oder nahezu 70 Prozent der Getreideernte dürfte der Winterweizen, die flächenstärkste und ertragreichste Getreideart, erbringen. Mit 318 000 Hektar entspricht die Getreidefläche dem durchschnittlichen Anbauumfang der letzten sechs Jahre. Aufgrund günstiger Aussaatverhältnisse im Herbst 2003 konnte das Wintergetreide im geplantem Umfang bestellt werden (298 000 Hektar), dennoch nahm dessen Fläche in Jahresfrist um drei Prozent ab, während die mit dem ertragsschwächeren Sommergetreide (26 000 Hektar) nahezu konstant blieb. Bei einer insgesamt nur geringen Auswinterung und einem milden Frühjahr, aber einer ausgeprägten Vorsommertrockenheit sowie einem sehr kühlen und niederschlagsreichen Juni weisen die Getreide- und Rapsbestände einen normalen Entwicklungsstand auf.

Die Rapsernte (einschl. Anbau als nachwachsender Rohstoff) wird auf 0,46 Mio. Tonnen geschätzt. Aufgrund einer Anbauausweitung auf 114 000 Hektar wird die Erntemenge vorrausichtlich um 17 Prozent über der des Vorjahres liegen.

Da Kornbildung und Ernteverluste entscheidend von dem weiteren Witterungsverlauf (Niederschlagsverteilung, Sonneneinstrahlung) bis zum Erntezeitpunkt abhängen, kann die endgültige Erntemenge an Getreide und Raps noch mehr oder minder von dieser Vorschätzung abweichen.

Ansprechpartner:

Dr. Hans-Siegfried Grunwaldt

Telefon: 0431 6895-9305

E-Mail: ernte(at)statistik-nord(dot)de

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