Unbeständige Witterung führt zu mäßiger Getreideernte

Statistik informiert ... Nr. 130/2016

Nach der zweiten, noch vorläufigen Ernteberechnung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreideernte von 2,5 Mio. Tonnen (t) erwartet. Die diesjährige Getreideerntemenge läge damit um 15 Prozent unter der des Vorjahres, so das Statistikamt Nord. Zwar wurde die Getreideanbaufläche leicht (plus ein Prozent) auf 304 000 Hektar (ha) ausgeweitet, die guten Hektarerträge des Vorjahres werden aber nicht erreicht.

Allein 1,6 Mio. t oder 65 Prozent der Getreideernte entfallen auf den Winterweizen. Der Durchschnittsertrag je ha wird bei knapp 87 Dezitonnen (dt) liegen und damit den sehr guten Ertrag aus dem Vorjahr von 100 dt/ha erheblich unterschreiten. Mit einer Anbaueinschränkung um 6 000 ha auf 185 000 ha bleibt die Erntemenge ebenfalls deutlich unter der des Vorjahres (minus 16 Prozent).

Wintergerste wurde auf einer um fünf Prozent auf 62 000 ha ausgeweiteten Fläche angebaut. Mit einem Hektarertrag von 77 dt wird der Spitzenertrag aus dem Vorjahr (102 dt/ha) bei weitem nicht erreicht werden. Die Erntemenge von 0,5 Mio. t liegt damit um gut ein Fünftel unter der des Vorjahres. Auch beim Hektarertrag von Triticale wird mit 66 dt nicht das Niveau des Vorjahres erwartet.

Für den Roggen errechnet sich gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme der Erntemenge um 15 Prozent auf 0,2 Mio. t. Zwar liegt die Anbaufläche mit 27 000 ha auf dem Niveau des Vorjahres, jedoch wird auch beim Roggen mit einem Durchschnittsertrag von 68 dt/ha der Ertrag aus dem Vorjahr (79 dt/ha) nicht erreicht werden.

Beim Raps wird ein Hektarertrag von 35 dt erwartet, das wären 18 Prozent weniger als im Vorjahr. Neben den Witterungsbedingungen trugen zum Teil auch Pilzbefall und ein erhöhter Schädlingsdruck zu diesem niedrigen Ertrag bei. In Folge einer Ausweitung der Anbaufläche auf 94 000 ha wird eine Erntemenge von gut 0,3 Mio. t erwartet.

Die Herbstbestellung konnte aufgrund von Nässe nicht auf allen Flächen termingerecht durchgeführt werden. Ein milder, nasser Winter mit einigen Auswinterungen durch Staunässe führte zu einer mittleren Bestandsdichte im Frühjahr. Das Frühjahr war kühl, sodass die Vegetation etwas im Rück-stand war. Die folgenden Monate waren durch eine ausgeglichene Niederschlagsverteilung und eine geringe Sonnenintensität gekennzeichnet. Im weiteren Verlauf reiften durchschnittliche bis gute Bestände heran.

Die Getreideernte 2016 wurde immer wieder durch Niederschläge unterbrochen. Die Qualität und Menge des Ernteguts nimmt mit weiteren Verzögerungen des Ernteverlaufs fortschreitend ab.

Hinweis:
Für die Ertragsmessungen werden 835 Felder in die Stichprobe für die sogenannte „Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung“ einbezogen. Aufgrund des fortgeschrittenen Ernteverlaufs konnte bereits ein großer Teil der Proben ausgewertet werden.

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Fachlicher Ansprechpartner:
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