Betriebe mit Schweine- und Milchkuhhaltung besonders vom Strukturwandel betroffen

Statistik informiert ... Nr. 96/2021

Im Jahr 2020 gab es in Schleswig-Holstein knapp 9 000 und in Hamburg knapp 170 Betriebe mit Viehhaltung. Damit sank die Zahl der viehhaltenden Betriebe in den vergangenen zehn Jah­ren in Schleswig-Holstein um 23 Prozent und in Hamburg um 19 Prozent. Das geht aus den endgültigen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 hervor, so das Statistikamt Nord.

Demnach hielten 73 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Schleswig-Holstein Vieh. Den größten Anteil daran hatten mit knapp 6 000 Betrieben die Rinderhalterinnen und -halter. Das entspricht knapp 67 Prozent aller viehhaltenden Betriebe.

Die Zahl der rinderhaltenden Betriebe sank in den vergangenen zehn Jahren um 25 Prozent, die Zahl der milchkuhhaltenden Betriebe sogar um 37 Prozent, auf nunmehr gut 3 000 Betriebe mit rund 365 000 Milchkühen. Insbesondere bei diesen zeigt sich ein deutlicher Strukturwandel zu weniger, aber größeren Betrieben: Wurden im Jahr 2010 noch durchschnittlich 72 Milchkühe je Betrieb gehalten, stieg die Zahl im Jahr 2020 auf 116 Milchkühe je Betrieb. Bundesweit wur­den durchschnittlich 72 Milchkühe je Betrieb gehalten.

Zudem hielten gut 1 000 Betriebe in Schleswig-Holstein knapp 1,4 Mio. Schweine. Im Jahr 2010 waren es noch gut 1 700 Betriebe mit rund 1,6 Mio. Schweinen. Innerhalb von zehn Jahren reduzierte sich die Zahl der Betriebe somit um 42 Prozent und der Tierbestand um 15 Prozent. Die durchschnittliche Zahl der Tiere pro Betrieb stieg von 930 auf 1 371. Zum Vergleich: Bun­desweit waren es 826 Schweine je Betrieb.

Auch bei den schleswig-holsteinischen Betrieben mit Schafhaltung gab es in den vergangenen zehn Jahren deutliche Rückgänge: Während die Zahl der Betriebe von gut 1 900 auf gut 1 600 sank (minus 15 Prozent), verringerten sich die Tierbestände von rund 282 000 auf rund 213 000 Schafe (minus 24 Prozent). Im Jahr 2010 hielt ein Betrieb im Durchschnitt 146 Schafe, im Jahr 2020 waren es durchschnittlich 131 Schafe (Deutschland: 91 Schafe je Betrieb).

Bei den Betrieben mit Hühner- und Legehennenhaltung stiegen in den letzten zehn Jahren da­gegen sowohl die Betriebs- als auch die Bestandszahlen. Im Jahr 2010 hielten gut 1 680 Betriebe rund drei Mio. Hühner, im Jahr 2020 waren es knapp 1 730 Betriebe mit einem Bestand von rund 3,8 Mio. Hühnern. Die Zahl der Legehennenbetriebe erhöhte sich im selben Zeitraum von knapp 1 570 auf gut 1 660 Betriebe, der Bestand wuchs von knapp 1,2 Mio. Legehennen auf gut 1,5 Mio. Legehennen.

In Hamburg sanken die Betriebszahlen der rinderhaltenden Betriebe ebenfalls. Hielten im Jahr 2010 noch 110 Betriebe Rinder, waren es 2020 nur noch knapp 75 Betriebe (minus 32 Prozent). Ebenfalls leicht rückläufig waren die Tierbestände, die von gut 6 000 auf knapp 5 700 Rinder sanken (minus sechs Prozent). Die milchkuhhaltenden Betriebe verringerten sich innerhalb die­ses Zeitraums von 22 auf zwölf Betriebe.

Auch die Zahl der schweine- und schafhaltenden Betriebe in Hamburg war in den vergangen zehn Jahren rückläufig: 2020 gab es noch acht Schweinehalterinnen und -halter (minus 33 Pro­zent) sowie 22 Schafhalterinnen und -halter (minus 15 Prozent) mit einem Bestand von gut 1 300 Schafen (minus 29 Prozent). Die Anzahl der Betriebe mit Hühner- und Legehennenhal­tung blieb dagegen nahezu konstant.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 sind im gemein­samen Statistikportal des Bundes und der Länder (Externer Link) zu finden. Unter anderem werden die Ergeb­nisse in Form einer interaktiven StoryMap mit dem Titel „Viehbestände in Deutschland“ (Externer Link) darge­stellt.

Die Landwirtschaftszählung 2020 erfolgte zum Stichtag 1. März 2020. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Landwirtschaft wie etwa die fehlenden ausländischen Erntehelferin­nen und Erntehelfer im Gemüsebau sind somit nicht in den Ergebnissen enthalten.

 

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