Anstieg um 2,6 Prozent

Statistik informiert ... Nr. 107/2021

In dem von der Corona-Krise geprägten Jahr 2020 haben die schleswig-holsteinischen Gemein­den und Gemeindeverbände für ihre Kernhaushalte zusätzliche Schulden aufgenommen. Ihr Schuldenstand beim nicht-öffentlichen Bereich stieg im Vergleich zum Ende 2019 um 2,6 Pro­zent bzw. um 96 Mio. Euro, so das Statistikamt Nord. Insgesamt waren die kommunalen Kern­haushalte Ende 2020 beim nicht-öffentlichen Bereich mit 3,77 Mrd. Euro verschuldet. Die Schulden wurden fast ausschließlich bei Kreditinstituten aufgenommen.

Die Schulden der kreisangehörigen Gemeinden sowie der Amtsverwaltungen stiegen jeweils um 174 bzw. 16 Mio. Euro (plus 8,5 bzw. 10,2 Prozent). Die kreisfreien Städte und die Kreis­verwaltungen konnten dagegen ihren Schuldenstand um 64 bzw. 30 Mio. Euro reduzieren (minus 5,3 bzw. 11,2 Prozent). Dabei verzeichneten alle vier schleswig-holsteinischen kreis­freien Städte einen Schuldenrückgang. Am stärksten fiel dieser in Flensburg mit minus 11,7 Prozent aus. Betrachtet man die über alle Verwaltungsebenen aggregierten Schulden, war bei den Kreisen der Schuldenzuwachs im Kreis Stormarn mit plus 19,2 Prozent am höchsten, gefolgt vom Kreis Steinburg (plus 16,2 Prozent). Die kommunale Verschuldung sank lediglich in den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Rendsburg-Eckernförde.

Auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner Schleswig-Holsteins entfielen rein rechnerisch 1 297 Euro der kommunalen Schulden. Bei den kreisfreien Städten war der entsprechende Wert für Kiel und Lübeck mit 2 101 bzw. 2 097 Euro am höchsten, für Flensburg mit 811 Euro am niedrigsten. Bei den Kreisen waren die über alle Verwaltungsebenen aggregierten Schulden in der Pro-Kopf-Betrachtung in Nordfriesland mit 1 800 Euro am höchsten und in Stormarn mit 445 Euro am niedrigsten.

Von den 1 106 Gemeinden Schleswig-Holsteins hatten 329 keine Schulden beim nicht-öffentli­chen Bereich. Das waren 21 Kommunen weniger als zum Jahresende 2019. Bei den schul­den­freien Gemeinden handelte es sich überwiegend um kleinere amtsangehörige Gemeinden mit durchschnittlich 779 Einwohnerinnen und Einwohnern. Aber auch Bad Oldesloe, Bad Schwartau und Bargteheide mit jeweils mehr als 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern blie­ben gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich schuldenfrei (siehe Datei (Externer Link) mit Einzelangaben). Die einzige Kreisverwaltung, die Ende 2020 keine Schulden hatte, war weiterhin die des Kreises Stormarn.

Hinweise:
In dieser Darstellung werden nur die Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich berücksich­tigt, da bei der Summierung mit den Schulden beim öffentlichen Bereich (also z. B. bei anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden) Doppelzählungen auftreten.

In den dargestellten Ergebnissen sind die Schulden der Extrahaushalte sowie der sonstigen öffentlich bestimmten Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (FEU) nicht enthalten. Für den kommunalen Bereich summierten sich diese auf 4,75 Mrd. Euro.

Eine Datei mit Angaben über den Schuldenstand und die Pro-Kopf-Schulden aller schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände (PDF) (Externer Link) sowie weitere methodische Informa­tionen (Externer Link) sind auf der Homepage des Statistikamtes Nord erhältlich.

 

Tabelle: siehe PDF-Dokument

 

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Zusätzliche Informationen

  • Schulden der kommunalen Kernhaushalte in Schleswig-Holstein 2020 (PDF) PDF