Rückgang der Wirtschaftsleistung in Schleswig-Holstein geringer als im gesamten Bundesgebiet

Statistik informiert ... Nr. 60/2021

Auch in der schleswig-holsteinischen Wirtschaft sind die Auswirkungen der Corona-Krise deut­lich spürbar. Nach ersten vorläufigen Berechnungen für das Jahr 2020 ist das Bruttoinlandspro­dukt (BIP; Wert aller erzeugten Güter und Dienstleistungen) in Schleswig-Holstein gegenüber 2019 nominal (in jeweiligen Preisen) um 1,5 Prozent gesunken. Unter Berücksichtigung der Preisveränderungen ergab sich eine reale Minderung der Wirtschaftsleistung um 3,4 Prozent, so das Statistikamt Nord. Im Vergleich zum Rückgang auf Bundesebene fiel die Entwicklung in Schleswig-Holstein jedoch moderater aus. In Deutschland insgesamt sank das Bruttoinlands­produkt nominal um 3,4 Prozent und real um 4,9 Prozent.

Das Verarbeitende Gewerbe in Schleswig-Holstein musste deutliche Verluste von nominal 6,0 Prozent und real 6,7 Prozent hinnehmen. Die Einbußen fallen jedoch geringer als auf Bun­desebene aus, wo sich Rückgänge im Verarbeitenden Gewerbe um nominal 9,9 Prozent und real um 10,5 Prozent zeigen. Deutlich positive Wachstumsimpulse gingen vom Bereich „Her­stellung sonstiger Waren“ aus, der auch die Herstellung von medizinischen Erzeugnissen und Materialien umfasst. Stärkere Rückgänge sind zum Beispiel in den ebenfalls für Schleswig-Holstein bedeutsamen Bereichen Maschinenbau und „Herstellung von pharmazeutischen Er­zeugnissen“ zu verzeichnen.

Das Baugewerbe leistete mit einem Anstieg von nominal plus 8,6 Prozent und real 2,0 Prozent einen positiven Wachstumsbeitrag und ist mit der Entwicklung auf Bundesebene vergleichbar (nominal 9,4 Prozent und real 2,8 Prozent).

Die Dienstleistungsbereiche insgesamt zeigen in Schleswig-Holstein einen Rückgang um nominal 1,5 Prozent und um real 4,1 Prozent. Auch diese Entwicklung ist mit der auf Bundes­ebene vergleichbar (nominal minus 1,9 Prozent und real minus 4,3 Prozent). Hervorzuheben sind hier die sehr deutlichen Einbußen im Gastgewerbe. Der Einzelhandel konnte sich hingegen vergleichsweise gut behaupten.

Hinweise:
Die hier vorgestellten Ergebnisse beruhen auf ersten vorläufigen Berechnungen des „Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“. Ausführliche Ergebnisse für Hamburg und Schleswig-Holstein finden Sie auf unserer Homepage unter den Tabellen zu den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (Externer Link). Weitere Informationen und Ergebnisse für alle Bundesländer finden Sie auf der Internetseite des Arbeitskreises unter www.vgrdl.de (Externer Link).

Tabellen: siehe PDF-Dokument

 

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