Daten und Fakten zu den Frauen in Schleswig-Holstein

Statistik informiert ... SPEZIAL Nr. II/2017 Korrektur

Anlässlich des „Internationalen Frauentags“ präsentiert das Statistikamt Nord aktuelle Informationen zum Leben und Arbeiten von Frauen in Schleswig-Holstein.

Altersstruktur der Schleswig-Holsteinerinnen verschiebt sich
2015 lebten in Schleswig-Holstein 2 840 000 Menschen, darunter waren 1 453 000 weiblich (51 Prozent). Im Vergleich zum Jahr 2005 sind dabei die Grundgesamtheit und der Frauenanteil an der Bevölkerung gleich geblieben, die Altersstruktur hat sich jedoch verändert. Waren vor zehn Jahren noch 20 Prozent der weiblichen Bevölkerung unter 20 Jahren und nur etwa 22 Prozent älter als 65 Jahre, so waren im Jahr 2015 nur noch 17 Prozent unter 20 Jahren und 26 Prozent über 65. Mit fünf Prozent aller Schleswig-Holsteinerinnen liegt der Anteil der ausländischen Frauen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von neun Prozent.

Weniger alleinerziehende Frauen mit minderjährigen Kindern
516 000 der in Schleswig-Holstein lebenden Frauen sind ledig (36 Prozent), 641 000 sind verheiratet (44 Prozent), 172 000 sind verwitwet (zwölf Prozent), und fast jede zehnte Frau (124 000) ist geschieden.

273 000 Frauen haben Kinder unter 18 Jahren, darunter hat gut die Hälfte der Frauen ein Kind (51 Prozent), 49 Prozent der Frauen hat zwei oder mehr Kinder unter 18 Jahren.

Mehr als jede fünfte Frau mit Kindern unter 18 Jahren ist alleinerziehend (49 000). Darunter haben zwei Drittel der Alleinerziehenden ein Kind (33 000), und ein Drittel hat zwei oder mehr minderjährige Kinder (17 000). Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2005 noch knapp 52 000 alleinerziehende Frauen mit minderjährigen Kindern, 65 Prozent hatten ein Kind (34 000) und 35 Prozent hatten zwei oder mehr Kinder unter 18 Jahren (18 000).

Frauen in Schule und Ausbildung auf hohem Niveau
In den 535 Grundschulen Schleswig-Holsteins wurden im Schuljahr 2015/16 insgesamt 99 000 Kinder unterrichtet, darunter 48 000 Mädchen (48 Prozent). Auf den 246 Gemeinschaftsschulen waren es im gleichen Schuljahr 90 000 Schülerinnen und Schüler, darunter 42 500 weiblich (47,4 Prozent). An den 105 Gymnasien wurden 85 000 junge Menschen beschult, darunter 45 000 Mädchen (52,6 Prozent).

2015 lebten in Schleswig-Holstein 1 370 000 erwerbstätige Personen, davon waren 645 000 (47 Prozent) weiblich. 16 Prozent dieser Frauen hatten dabei keine abgeschlossene Berufsausbildung (102 000), bei den Männern waren es 15 Prozent (110 000).

Bei den beruflichen Abschlüssen zeigen sich nur geringe Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Eine abgeschlossene Berufsausbildung/Lehre haben 57 Prozent der Frauen (366 000) und 56 Prozent der Männer (409 000), 15 Prozent der Frauen (98 000) und 17 Prozent der Männer (124 000) haben einen (Fach-)Hochschulabschluss, und 8 000 Frauen (1,2 Prozent) haben promoviert, im Vergleich dazu sind es 11 000 Männer (1,5 Prozent).

Auf dem Arbeitsmarkt haben Frauen oft das Nachsehen, aber das Gehalt zieht an
2015 standen den 645 000 erwerbstätigen Frauen 22 000 erwerbslose Frauen gegenüber (vier Prozent). Bei den Männern lag der Anteil bei fünf Prozent (37 000). 74 Prozent der Frauen befanden sich in einem Angestelltenverhältnis (Männer: 58 Prozent), 13 Prozent waren geringfügig beschäftigt (Männer: sechs Prozent), und acht Prozent waren als Arbeiterinnen tätig (17 Prozent der Männer). Ebenfalls acht Prozent der Frauen waren selbständig (Männer: 14 Prozent), sechs Prozent waren verbeamtet (Männer: ebenfalls sechs Prozent), und drei Prozent der Frauen befanden sich in einem Ausbildungsverhältnis (Männer: vier Prozent). 14 Prozent der erwerbstätigen Frauen teilten mit, eine Führungsposition innezuhaben (19 Prozent der erwerbstätigen Männer).

Beim Gehalt zeigen sich nach wie vor deutliche Unterschiede zu den Männern: 17 Prozent der Frauen (108 000) gaben an, bis zu 700 Euro monatlich zu erhalten, bei den Männern lag dieser Anteil bei sieben Prozent. Ein monatliches Nettoeinkommen von 3 200 Euro und mehr erhielten 15 Prozent der männlichen Kollegen und lediglich knapp vier Prozent der Frauen (23 000).

Jedoch zeigt sich im Jahresvergleich zu 2005, dass die Anteile der erwerbstätigen Frauen in den höheren Einkommensklassen zunehmen. 2005 bekamen zum Beispiel 19 Prozent ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 1 500 und unter 3 200 Euro, 2015 lag dieser Anteil bei 34 Prozent.

Methodische Hinweise:
Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf Erhebungen des Mikrozensus. Der Mikrozensus ist eine amtliche Repräsentativbefragung, mit der Informationen zur Bevölkerungs-, Haushalts- und Familienstruktur, Erwerbsbeteiligung und Einkommenssituation, Aus- und Weiterbildung und zu weiteren Themen erhoben werden. Er wird jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung in Deutschland durchgeführt. In Hamburg und Schleswig-Holstein nehmen rund 23 000 Haushalte an der Befragung teil. Weitere Informationen und Daten zum Mikrozensus (Externer Link) sind im Internet zu finden.


Die Angaben zu den Schulen Schleswig-Holsteins sind der Schulstatistik 2015/16 entnommen, einer koordinierten Länderstatistik. Zahlen für Schularten sind jeweils die Anzahl der Einrichtungen bzw. Schulteile, zum Beispiel Gemeinschaftsschulen mit Grundschulteilen, die Schülerzahlen sind ohne Schüler/innen in DaZ-Basisklassen ("Deutsch als Zweitsprache").

Tabellen: siehe PDF-Dokument

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