In fast 18 Prozent der Hamburger Haushalte leben Kinder

Statistik informiert ... SPEZIAL Nr. VI/2017 Korrektur

In rund 18 Prozent aller Hamburger Haushalte leben Kinder unter 18 Jahren. Das geht aus einer Sonderauswertung des Melderegisters zur Anzahl und Struktur der Haushalte hervor, die das Statistikamt Nord jährlich zum Stichtag 31. Dezember durchführt.

Zwischen den verschiedenen Stadtteilen bestehen dabei starke Unterschiede. Die höchsten Anteile an Haushalten mit Kindern gibt es in Neuallermöhe (34 Prozent) und Duvenstedt (30 Prozent). Gleichzeitig weisen diese beiden Stadtteile mit 2,4 Personen die höchste durchschnittliche Haushaltsgröße in Hamburg auf (siehe Karte auf Seite 6 des PDF-Dokuments).

Demgegenüber gibt es in den innerstädtischen Gebieten verhältnismäßig wenige Haushalte mit Kindern: In Kleiner Grasbrook/Steinwerder, Hammerbrook, Borgfelde, Barmbek-Nord und St. Georg liegen die Anteile der Haushalte mit Kindern unter elf Prozent (siehe Tabelle auf Seite 4 des PDF-Dokuments). Hier besteht ein Haushalt aus durchschnittlich 1,3 bis 1,5 Personen.

Die absolut meisten Haushalte mit Kindern gibt es in den stark besiedelten Stadtteilen Rahlstedt, Billstedt, Wilhelmsburg, Eimsbüttel, Bramfeld und Winterhude. Zusammen befinden sich über ein Fünftel aller Hamburger Haushalte mit Kindern in diesen Stadtteilen.

Ein Viertel aller „Kinderhaushalte“ sind Alleinerziehenden-Haushalte
Ein Viertel der Hamburger Haushalte mit Kindern sind Alleinerziehenden-Haushalte. Die übrigen bestehen aus einem (Ehe-)Paar mit einem oder mehreren Kindern. Bezogen auf die absolute Zahl aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren wächst ebenfalls rund ein Viertel mit nur einem Erwachsenen auf (rund 67 000 Kinder und Jugendliche).

Während im Bezirk Hamburg-Mitte 30 Prozent aller Haushalte mit Kindern Alleinerziehenden-Haushalte sind, sind es in den Bezirken Eimsbüttel und Wandsbek jeweils nur 24 Prozent. Den höchsten Anteil an Alleinerziehenden-Haushalten weist der Stadtteil Dulsberg mit 44 Prozent auf. Auch in Horn, St. Pauli und Sternschanze lebt in jedem dritten Haushalt mit Kindern nur ein alleinerziehender Elternteil bzw. Erwachsener. In Tatenberg, Othmarschen und Wellingsbüttel wohnen demgegenüber verhältnismäßig wenig Alleinerziehende (Anteil unter 14 Prozent).

Einpersonenhaushalte in der Mehrzahl
Gemessen an der Zahl der Haushalte stellen die Einpersonenhaushalte die Mehrheit (54 Prozent) in der Hansestadt. Auf Bezirksebene weist Hamburg-Nord die höchste Dichte an Einpersonenhaushalten auf (63 Prozent). Fast alle Stadtteile dieses Bezirks – mit Ausnahme von Langenhorn und Alsterdorf – liegen über dem Hamburger Durchschnitt. Auf Ebene der Stadtteile können für Kleiner Grasbrook/Steinwerder, Dulsberg, Barmbek-Nord und Borgfelde die höchsten Anteile an Einpersonenhaushalten verzeichnet werden: In über 70 Prozent der Haushalte lebt hier nur eine Person.

Vergleichsweise wenige Einpersonenhaushalte gibt es dagegen mit rund 43 Prozent im Bezirk Bergedorf. In Neuallermöhe, Altengamme und Tatenberg besteht nur rund ein Drittel der Haushalte aus einer Person. Weitere Stadtteile mit für Hamburger Verhältnisse deutlich unterdurchschnittlichen Anteilen an Alleinlebenden liegen im Norden der Stadt im Bezirk Wandsbek: in Lemsahl-Mellingstedt, Duvenstedt und Wohldorf-Ohlstedt. Generell sind die zentrumsnahen Stadtteile von einer hohen Dichte an Einpersonenhaushalten gekennzeichnet, während es in den peripheren, eher ländlich geprägten Stadtteilen verhältnismäßig wenige Haushalte mit nur einer Person gibt.

Insgesamt lebten Ende Dezember 2016 rund 1,8 Mio. Frauen und Männer in einer Mio. Privathaushalten in Hamburg, das sind durchschnittlich 1,8 Mitglieder pro Haushalt.

Methodische Anmerkungen:
Bei den hier dargestellten Befunden zu Anzahl und Struktur der Haushalte in Hamburg handelt es sich nicht um statistische Ergebnisse im Sinne einer Erhebung, sondern um rechnerisch ermittelte Schätzungen, bei denen Personen nach bestimmten Regeln Haushalten zugeordnet werden. Datengrundlage dieser Schätzungen ist ein anonymisierter Melderegisterabzug vom 31. Dezember 2016. Aus den Berechnungen ausgeschlossen wurden die lediglich bei ihrer Reederei gemeldeten Seeleute und Binnenschiffer sowie Personen in Gemeinschaftsunterkünften, da es sich hierbei nicht um Privathaushalte handelt. Personen, die mit Nebenwohnsitz gemeldet sind, wurden dagegen in die Analyse mit einbezogen.

Das Haushaltegenerierungsverfahren HHGen ist ein standardisiertes Verfahren der im KOSIS-Verbund zusammengeschlossenen Städte im Rahmen der deutschen Städtestatistik. Es ermöglicht – trotz einiger Unschärfen im Verfahren – eine realitätsnahe Beschreibung der Anzahl und der Struktur von Haushalten auf kleinräumiger Ebene in Hamburg.

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