Leichter Rückgang des Gewerbesteueraufkommens

Statistik informiert ... Nr. 55/2021

In dem durch die COVID‑19‑Pandemie gekennzeichneten Jahr 2020 ist das Gewerbesteuer­aufkommen der Gemeinden in Schleswig-Holstein leicht gesunken. Es lag mit 1 590 Mio. Euro gut zwei Prozent unter dem Wert des Vorjahres, so das Statistikamt Nord.

Bei regionaler Betrachtung sank das Aufkommen im Vergleich zum Vorjahr mit 44 Prozent im Kreis Herzogtum Lauenburg am stärksten. Dieser Rückgang ist jedoch vor allem auf Sonderef­fekte im Jahr 2019 zurückzuführen. Es folgen der Kreis Segeberg und die kreisfreie Stadt Neumünster mit einem Rückgang von jeweils 18 Prozent. Den stärksten Anstieg des Gewerbe­steueraufkommens meldete – verursacht durch einen Sondereffekt im Jahr 2020 – die Landes­hauptstadt Kiel mit 34 Prozent, gefolgt vom Kreis Steinburg mit 14 Prozent.

Das Gewerbesteueraufkommen steht den Kommunen nicht vollständig für eigene Bedarfe zur Verfügung, weil sie einen Teil davon in Form der Gewerbesteuerumlage an Bund und Land abführen. Da der Gewerbesteuerumlagesatz im Jahr 2020 nur noch 35 Prozent gegenüber 64 Prozent im Vorjahr betrug, sank die von den schleswig-holsteinischen Kommunen entrich­tete Gewerbesteuerumlage insgesamt um knapp die Hälfte. Den Kommunen standen dadurch sieben Prozent mehr an Gewerbesteuereinnahmen als im Jahr 2019 zur Verfügung.

Hinweise:
Die Angaben basieren auf den Ergebnissen der vierteljährlichen Kassenstatistik.
Die Kommunen in den westdeutschen Bundesländern waren bis 2019 an der Finanzierung des Fonds „Deutsche Einheit“ über einen erhöhten Gewerbesteuerumlagesatz beteiligt.
Zu Sondereffekten zählen z. B. außergewöhnlich hohe Gewerbesteuernachzahlungen.

 

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