Anstieg um ein Prozent

Statistik informiert ... Nr. 130/2022

Im zweiten Corona-Jahr 2021 sind die Schulden der schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände weiter gestiegen. Der Schuldenstand ihrer Kernhaushalte beim nicht-öf­fentlichen Bereich wuchs im Vergleich zum Ende 2020 um 1,0 Prozent bzw. um 39 Mio. Euro auf 3,8 Mrd. Euro, so das Statistikamt Nord. Die Schulden wurden fast ausschließlich bei Kreditinstituten aufgenommen.

Die Schulden der kreisangehörigen Gemeinden stiegen um 69 Mio. Euro (plus 3,1 Prozent). Die kreisfreien Städte, Kreisverwaltungen und Amtsverwaltungen konnten dagegen in der Gesamtbetrachtung ihren Schuldenstand reduzieren. Dabei verzeichneten die kreisfreien Städte Flensburg und Lübeck einen Schuldenrückgang von minus 36,4 bzw. 5,9 Prozent. In Neumünster und Kiel stiegen die Schulden dagegen um 13,1 bzw. 6,7 Prozent. Betrachtet man die über alle Verwaltungsebenen aggregierten Schulden, war bei den Kreisen der Schuldenzu­wachs im Kreis Schleswig-Flensburg mit plus 14,9 Prozent am höchsten, gefolgt vom Kreis Dithmarschen (plus 10,0 Prozent). Die Verschuldung sank am stärksten im Kreis Steinburg (minus 6,8 Prozent).

Auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner Schleswig-Holsteins entfielen rein rechnerisch rund 1 300 Euro der kommunalen Schulden. Bei den kreisfreien Städten war der entsprechende Wert für Kiel mit über 2 200 Euro am höchsten, für Flensburg mit gut 500 Euro am niedrigsten. Bei den Kreisen waren die über alle Verwaltungsebenen aggregierten Schulden in der Pro-Kopf-Betrachtung in Nordfriesland mit 1 800 Euro am höchsten und in Stormarn mit knapp 500 Euro am niedrigsten.

Von den 1 106 Gemeinden Schleswig-Holsteins hatten 320 keine Schulden beim nicht-öffentli­chen Bereich. Das waren neun Kommunen weniger als zum Jahresende 2020. Bei den schul­denfreien Gemeinden handelte es sich überwiegend um kleinere amtsangehörige Gemeinden mit durchschnittlich 713 Einwohnerinnen und Einwohnern. Aber auch Bad Schwartau und Bargteheide mit jeweils mehr als 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern blieben gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich schuldenfrei (siehe Datei (Externer Link) mit Einzelangaben). Die einzige Kreis­verwaltung, die Ende 2020 keine Schulden hatte, war weiterhin die des Kreises Stormarn.

Hinweise:
In dieser Darstellung werden nur die Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich berücksich­tigt, da bei der Summierung mit den Schulden beim öffentlichen Bereich (also z. B. bei anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden) Doppelzählungen auftreten.

In den dargestellten Ergebnissen sind die Schulden der Extrahaushalte sowie der sonstigen öffentlich bestimmten Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (FEU) nicht enthalten. Für den kommunalen Bereich summierten sich diese auf 5,24 Mrd. Euro.

Angaben über den Schuldenstand und die Pro-Kopf-Schulden aller schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände beim nicht-öffentlichen Bereich sowie weitere methodi­sche Informationen sind kostenfrei auf der Homepage des Statistikamtes Nord (Externer Link) erhältlich. An­gaben über den Schuldenstand inkl. der Schulden beim öffentlichen Bereich können kosten­pflichtig über unser Kontaktformular (Externer Link) angefragt werden.

Tabelle: siehe PDF-Dokument

 

Fachlicher Kontakt:
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Telefon: 0431 6895-9146
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Zusätzliche Informationen

  • Schulden der kommunalen Kernhaushalte beim nicht-öffentlichen Bereich in Schleswig-Holstein 2021 (XLSX) XLSX