Hotspots fast wieder auf Vorjahresniveau, Städtetourismus weiter mit starken Rückgängen

Statistik informiert ... Nr. 115/2020

Die Corona-Pandemie hat sich auch im Juni 2020 erheblich auf die Zahl der Gästeübernach­tungen in Schleswig-Holstein ausgewirkt, obwohl das Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste bereits Mitte Mai endete. Die Auswirkungen waren jedoch sowohl über die Betriebsarten als auch regional sehr unterschiedlich ausgeprägt, so das Statistikamt Nord.

Während Ferienhäuser und Ferienwohnungen (plus 15,2 Prozent) und Campingplätze (plus 14,2 Prozent) sogar einen Anstieg der Gästeübernachtungen gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnen konnten, gab es für die übrigen Betriebsarten zum Teil deutliche Rückgänge. So sank das Übernachtungsaufkommen von Erholungs- und Ferienheimen sowie von Jugendher­bergen und Hütten jeweils um fast 80 Prozent gegenüber dem Juni 2019.

Die touristischen Hotspots an den Küsten konnten im Juni sowohl bei den Ankünften als auch bei den Übernachtungen wieder an das Vorjahresniveau anknüpfen. So gab es an der Nordsee beispielsweise in Sankt Peter-Ording (minus 1,7 Prozent) und in der Gemeinde Sylt (minus 5,5 Prozent) moderate Rückgänge bei den Übernachtungen gegenüber dem Vorjahresmonat. Tendenziell schnitt das Reisegebiet Ostsee besser ab. In Timmendorfer Strand stieg die Zahl der Übernachtungen gegenüber dem Juni 2019 um 7,2 Prozent. Fehmarn lag dagegen um 8,0 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

Ganz anders stellt sich die Situation in den Städten dar, die sowohl bei den Ankünften als auch bei den Übernachtungen in Folge der Pandemie hohe Einbußen zu verzeichnen hatten. Das Übernachtungsaufkommen in Kiel erreichte im Juni nur knapp die Hälfte des Vorjahreswerts, in Neumünster betrug der Rückgang sogar fast 60 Prozent.

Insgesamt kamen im Juni dieses Jahres 820 000 Übernachtungsgäste in die Beherbergungs­stätten und auf die Campingplätze Schleswig-Holsteins. Das Gästeaufkommen sank damit ge­genüber dem Juni des Vorjahres um 24,6 Prozent. Die Anzahl der gebuchten Übernachtungen nahm im selben Zeitraum um 10,8 Prozent auf 3 868 000 ab. Ohne Campingplätze verzeichne­ten die Beherbergungsbetriebe einen Rückgang um 30,8 Prozent bei den Gästeankünften und 15,6 Prozent bei den Übernachtungen. Im gesamten ersten Halbjahr 2020 kamen 43,3 Prozent weniger Gäste in Schleswig-Holstein an. Die Zahl der Übernachtungen sank um 37,9 Prozent.

Erfasst wurden Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten sowie Campingplätze ohne Dauercamping. Im Juni 2020 waren das 3 540 geöffnete Beherbergungsstätten mit 226 000 angebotenen Gästebetten sowie 273 geöffnete Campingplätze.

Nach der Herkunft der Gäste aufgeschlüsselte sowie regional tiefer gegliederte Ergebnisse für Schleswig-Holstein stehen auf der Homepage des Statistikamtes Nord (Externer Link) zum kostenlosen Down­load zur Verfügung.

Tabelle: siehe PDF-Dokument

 

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