Gender Pay Gap weiterhin bei 18 Prozent

Statistik informiert … Nr. 17/2025

Im Jahr 2024 betrug der Bruttostundenverdienst von Frauen in Hamburg durchschnittlich 24,14 Euro. Männer verdienten dagegen 29,29 Euro. Der Verdienstunterschied – der unbereinigte Gender Pay Gap – betrug damit 5,15 Euro pro Stunde bzw. 18 Prozent, so das Statistikamt Nord. Gegenüber dem Vorjahr blieb der Wert unverändert. In Deutschland lag der unbereinigte Gender Pay Gap im Jahr 2024 bei durchschnittlich 16 Prozent. 

Ab Anfang 30 nimmt der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern fast stetig zu

Hamburger Frauen sind bei der Geburt ihres ersten Kindes durchschnittlich 31,5 Jahre alt. Ab diesem Alter stagniert ihr durchschnittlicher Bruttostundenverdienst nahezu, während er bei den Männern mit zunehmendem Alter fast stetig ansteigt. Das könnte daran liegen, dass Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens familienbedingt häufiger ihre Karriere unterbrechen und in Teilzeit arbeiten.

Diese Entwicklung der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste spiegelt sich auch im Verdienstunterschied in unterschiedlichen Altersgruppen wider. In der Altersgruppe der unter 25-Jährigen betrug er ein Prozent. Die 30- bis 34-jährigen Frauen verdienten pro Stunde durchschnittlich acht Prozent weniger als die gleichaltrigen Männer. Am höchsten fiel er mit 25 Prozent bei Beschäftigten im Alter zwischen 60 und 64 Jahren aus.

Bereinigter Gender Pay Gap bei sieben Prozent

2024 waren in Hamburg elf Prozentpunkte des unbereinigten Gender Pay Gap strukturbedingt. Beispielsweise arbeiteten Frauen häufiger als Männer in Branchen und Berufen (z. B. Gesundheits- und Sozialwesen) sowie in Anforderungsniveaus, in denen schlechter bezahlt wird. Darüber hinaus waren Frauen häufiger in Teilzeit tätig, was ebenfalls mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht. Die verbleibenden sieben Prozentpunkte des Verdienstunterschieds entsprechen dem bereinigten Gender Pay Gap. Das bedeutet, dass Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien im Jahr 2024 pro Stunde durchschnittlich sieben Prozent weniger als Männer verdienten. 

Bei der Interpretation des bereinigten Gender Pay Gap ist zu beachten, dass der ermittelte Wert eine Obergrenze darstellt. Er wäre geringer ausgefallen, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren, wie zum Beispiel Angaben zum individuellen Verhalten in Gehaltsverhandlungen und zu Erwerbsunterbrechungen, für die Analyse zu Verfügung gestanden hätten.

Methodische Hinweise:
Die Ergebnisse des Gender Pay Gap basieren auf den Erhebungen eines repräsentativen Monats. Im Berichtsjahr 2024 handelt es sich dabei um den April. Bis zum Berichtsjahr 2021 wurden die Ergebnisse basierend auf der vierjährlichen Verdienststrukturerhebung berechnet und mit der vierteljährlichen Verdiensterhebung fortgeschrieben. So sind die Ergebnisse ab dem Jahr 2022 wegen unterschiedlicher Datenquellen und Erhebungsmethodiken nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Weitere Informationen zum Gender Pay Gap veröffentlicht das Statistische Bundesamt (Destatis) in der Rubrik „Häufig gestellte Fragen (Externer Link)“.

Tabelle und Grafik: siehe PDF-Dokument

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