Betriebszahlen und Arbeitskräfte rückläufig, Pachtpreise weiter steigend

Statistik informiert ... Nr. 7/2017

In Schleswig-Holstein haben im Jahr 2016 insgesamt 12 700 Betriebe eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von gut 988 900 Hektar (ha) bewirtschaftet. Damit sank die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe gegenüber der letzten Agrarstrukturerhebung im Jahr 2013 um knapp fünf Prozent, so das Statistikamt Nord. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche blieb hingegen annähernd konstant. Daher stieg die durchschnittliche Betriebsgröße von gut 74 ha auf knapp 78 ha je Betrieb.

Der Rückgang der Betriebszahlen zeigt sich vor allem bei den Viehhaltern. So sank die Zahl der Rinderhalter binnen Drei-Jahres-Frist um neun Prozent auf gut 6 500 Betriebe und die der Milchkuhhalter auf knapp 4 200 (minus zehn Prozent). Auch die Schweinehalterzahlen (knapp 1 200) waren um elf Prozent rückläufig, die Hühnerhaltungen (gut 1 400) gingen um rund neun Prozent zurück.

Wie die tierhaltenden Betriebe sanken auch die Tierzahlen selbst in den letzten drei Jahren. Ausnahmen hiervon bildeten die knapp 395 700 Milchkühe, deren Anzahl um drei Prozent seit 2013 stieg, sowie die 3,83 Mio. Lege- und Masthühner (plus 19 Prozent).

Die Gruppe der ökologisch wirtschaftenden Betriebe wies wie ihre herkömmlich wirtschaftenden Berufskollegen eine steigende Betriebsgröße von inzwischen durchschnittlich 83 ha auf. Ihre Zahl schrumpfte trotz Strukturwandels nicht, sondern stieg binnen drei Jahren um gut sieben Prozent auf 460. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche wuchs auf 38 000 ha (plus 13 Prozent) an.

Mit aktuell knapp 39 900 Personen sank die Zahl der auf den landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigten Arbeitskräfte in den letzten drei Jahren stärker (um elf Prozent) als die Zahl der Betriebe selbst. Die Familienarbeitskräfte stellten mit knapp 49 Prozent erstmals weniger als die Hälfte aller beschäftigten Personen.

Im Durchschnitt war gut die Hälfte der von einem schleswig-holsteinischen Betrieb bewirtschafteten Fläche zugepachtet, die Preise für diese Pachtflächen zogen seit 2013 nochmals deutlich an. So mussten im Durchschnitt für einen ha Ackerland 506 Euro (knapp 20 Prozent mehr) und für einen ha Dauergrünland 298 Euro (knapp 17 Prozent mehr) gezahlt werden.

Hinweise:
Im Rahmen der Agrarstrukturerhebung 2016 wurden die land- und gartenbauwirtschaftlichen Betriebe unter anderem zu ihren Produktionsgrundlagen (landwirtschaftlich genutzte Fläche und Viehbestände), zur Beschäftigtenstruktur und zu einigen umweltrelevanten Themen befragt. Weitere detaillierte Landes-, Naturraum-, Kreis- und Gemeindeergebnisse werden im Laufe des Jahres veröffentlicht.

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