Moderater Rückgang der Erntemengen für Getreide und Winterraps erwartet

Statistik informiert ... Nr. 95/2020

Nach der ersten Schätzung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreideernte von 2,3 Mio. Tonnen (t) erwartet. Damit läge die Erntemenge um elf Prozent unter der des Vorjah­res. Die Getreideanbaufläche (ohne Körnermais) wurde um 18 000 Hektar (ha) bzw. um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert, so das Statistikamt Nord. Der Hektarertrag über alle Getreidearten (ohne Körnermais) wird im Landesmittel auf 81 Dezitonnen (dt) prog­nostiziert und läge damit sowohl um fünf Prozent unter dem Vorjahreswert als auch unter dem sechsjährigen Durchschnittswert von 85 dt/ha.

Allein 1,2 Mio. t oder 53 Prozent der gesamten Getreideerntemenge werden voraussichtlich auf die flächenstärkste Getreideart Winterweizen entfallen. Der erwartete Hektarertrag von 87 dt/ha läge damit leicht unter dem Vorjahreswert (89 dt/ha) und unter dem sechsjährigen Durchschnitt (92 dt/ha). Da zudem die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert wurde (minus 20 Prozent), wird die Erntemenge voraussichtlich um 22 Prozent unter dem Vor­jahresergebnis liegen.

Die Aussaatfläche der Wintergerste verringerte sich um neun Prozent auf 65 700 ha. Der ge­schätzte Hektarertrag von 84 dt läge damit zwei Prozent unter dem Mittel der letzten sechs Jahre. Die erwartete Erntemenge von 554 800 t sinkt damit um gut 100 000 t oder 15 Prozent unter die des Vorjahres.

Roggen und Wintermenggetreide wurde auf einer Fläche von 28 300 ha angebaut, die Ernte­menge wird voraussichtlich bei 199 200 t und damit zwei Prozent unter der des letzten Jahres liegen. Der Hektarertrag wird mit 70 dt knapp über dem Vorjahresniveau geschätzt. Die Ernte­menge von Triticale wird – bei einer um ein Viertel eingeschränkten Anbaufläche und einem guten Hektarertrag von knapp 79 dt/ha – voraussichtlich 48 100 t betragen. Die Anbaufläche von Sommergetreide vergrößerte sich stark. Aufgrund der erwarteten guten Hektarerträge kann beim Sommergetreide mit einer Erntemenge von 262 000 t gerechnet werden. So über­steigt beispielsweise die Ertragserwartung der Sommergerste (58 dt/ha) den Vorjahreswert um 16 Prozent.

Die Winterrapsfläche ist auf 67 400 ha gestiegen und liefert voraussichtlich eine Erntemenge von 241 000 t. Das wären gut drei Prozent weniger als 2019. Die Ursache dafür ist, dass der erwartete Hektarertrag von knapp 36 dt/ha sowohl knapp sechs Prozent unter dem Vorjahres­wert als auch unter dem sechsjährigen Mittelwert von 38 dt/ha zurück bleibt.

Hinweise:
Da Kornbildung und Ernteverluste vom weiteren Witterungsverlauf beeinflusst werden, können die endgültigen Erntemengen für Getreide und Raps von dieser ersten Schätzung abweichen. Diese Schätzung beruht auf den Angaben der amtlichen Ernteberichterstatterinnen und
-erstatter von Ende Juni und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungs­haupterhebung.

 

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