Futter- und Ackerbau wirtschaftliche Schwerpunkte der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein; gut jeder zweite Betrieb nutzt zusätzliche Einkommensquellen

Statistik informiert ... 138/Nr. 2021

Nach den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 bilden der Futterbau mit 57 Prozent (gut 6 950 Betriebe) und der Ackerbau mit 27 Prozent (knapp 3 310 Betriebe) die wirtschaftli­chen Schwerpunkte der landwirtschaftlichen Produktion in Schleswig-Holstein, so das Statistikamt Nord.

Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe (56 Prozent bzw. 6 850 Betriebe) nutzte – neben der eigentlichen landwirtschaftlichen Erzeugung – zusätzliche Einkommensquellen. Ein Zusatzeinkommen wurde am häufigsten mit der Erzeugung erneuerbarer Energien (3 900 Be­triebe), mit Arbeiten für andere landwirtschaftliche Betriebe (1 700 Betriebe) oder mit der Pen­sions- und Reitsportpferdehaltung (1 320 Betriebe) erzielt.

Von allen landwirtschaftlichen Einzelunternehmen, deren Inhaber oder Inhaberin bereits 55 Jahre oder älter waren (knapp 5 440 Betriebe), verfügten 35 Prozent (rund 1 920 Betriebe) über eine gesicherte Hofnachfolge. 78 Prozent dieser Betriebe werden zukünftig von einem Mann geleitet. Bei 22 Prozent ist die Hofnachfolge weiblich. Die übrigen 65 Prozent (knapp 3 520 Betriebe) hatten keine bzw. eine ungewisse Hofnachfolge.

Um für jüngere Personen bis einschließlich 40 Jahre einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, einen Hof zu übernehmen oder neu zu gründen, gibt es seit 2015 neben anderen Fördermög­lichkeiten die sog. „Junglandwirteprämie“. Mit ihr können junge Landwirte und Landwirtinnen bis zu fünf Jahre lang von der Europäischen Union unterstützt werden. In Schleswig-Holstein kam diese Förderung im Zeitraum 2018 bis 2020 gut 1 600 Betrieben zugute, darunter knapp 120 Betriebe, die sich auf den ökologischen Landbau spezialisiert haben.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 sind im gemein­samen Statistikportal des Bundes und der Länder (Externer Link) zu finden. Unter anderem werden die Ergeb­nisse in Form einer interaktiven StoryMap mit dem Titel „Lebensgrundlage Landwirtschaft – Zwischen Spezialisierung und Diversifizierung“ (Externer Link) dargestellt.

Die Landwirtschaftszählung 2020 erfolgte zum Stichtag 1. März 2020. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Landwirtschaft wie etwa die fehlenden ausländischen Erntehelferin­nen und Erntehelfer im Gemüsebau sind somit nicht in den Ergebnissen enthalten.

 

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