Steigende Pachtpreise, geringe Unternehmensverflechtungen

Statistik informiert ... Nr. 99/2021

Nach den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 bearbeiteten in Hamburg knapp 600 landwirtschaftliche Betriebe eine landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) von rund 14 600 Hektar (ha), davon waren 65 Prozent mit gut 9 500 ha Pachtflächen, 33 Prozent mit rund 4 800 ha selbstbewirtschaftete Eigenflächen sowie 1,5 Prozent mit gut 200 ha Flächen, die den Betrieben unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurden, so das Statistikamt Nord.

Im Jahr 2020 betrug das jährliche Pachtentgelt je Hektar LF landesweit durchschnittlich 294 Euro, das entspricht einem Anstieg gegenüber 2016 um rund 16 Prozent (2016: 254 Euro/ha). Für Ackerland wurden durchschnittliche Pachten in Höhe von 305 Euro/ha (2016: 252 Euro/ha, plus 21 Prozent) gezahlt und für Dauergrünland 158 Euro/ha (2016: 145 Euro, plus neun Prozent). Bei der sonstigen LF, hier wurden Reb-, Baumobst-, Baumschul- und Ge­wächshausflächen, sowie Pachtungen bei denen die Pachtentgelte nicht getrennt angegeben werden können erfasst, liegen die Pachtentgelte bei 811 Euro/ha (2016: 718 Euro/ha, plus 13 Prozent)

Die durchschnittlichen Entgelte für die in den letzten zwei Jahren neu oder mit einem geänder­ten Pachtpreis gepachteten Flächen beliefen sich für die LF insgesamt auf 540 Euro/ha und für das Ackerland auf durchschnittlich 593 Euro/ha.

Im Rahmen der Landwirtschaftszählung 2020 wurden zum ersten Mal die Unternehmens­verflechtungen von landwirtschaftlichen Betrieben der Rechtsform juristische Person und Per­sonenhandelsgesellschaft näher betrachtet.

Von den rund 16,6 Mio. ha landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland wurden im Jahr 2020 rund 3,63 Mio. ha von Betrieben der Rechtsform juristische Person oder Personen­handelsgesellschaft bewirtschaftet. Darunter wiederum wurden 1,84 Mio. ha von Betrieben be­wirtschaftet, die Teil einer Unternehmensgruppe waren. Das entsprach mehr als elf Prozent der gesamtdeutschen landwirtschaftlichen Flächen. Eine größere Bedeutung nehmen die Unter­nehmensgruppen in den ostdeutschen Bundesländern ein. In Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern wurden beispielsweise 30 bis 42 Prozent der LF von Unterneh­mensgruppen bewirtschaftet.

In Hamburg hatten 14 Unternehmensgruppen ihren Sitz, deren landwirtschaftliche Betriebe gut 7 700 ha in und außerhalb Hamburgs bewirtschafteten.

Hinweise:
Betriebe von Unternehmensgruppen sind landwirtschaftliche Betriebe der Rechtsform juris­tische Person oder Personenhandelsgesellschaft, die Teil einer Unternehmensgruppe sind.

Bei „Unternehmensgruppen mit Sitz in…“ handelt es sich um Unternehmensgruppen mit landwirtschaftlichen Betrieben (juristischen Personen oder Personenhandelsgesellschaften), deren Lage in ganz Deutschland sein kann.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 sind im gemein­samen Statistikportal des Bundes und der Länder (Externer Link) zu finden. Unter anderem werden die Ergeb­nisse in Form einer interaktiven StoryMap mit dem Titel „Wem gehört die Landwirtschaft? (Externer Link)“ dar­gestellt.

Die Landwirtschaftszählung 2020 erfolgte zum Stichtag 1. März 2020. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Landwirtschaft wie etwa die fehlenden ausländischen Erntehelferin­nen und Erntehelfer im Gemüsebau sind somit nicht in den Ergebnissen enthalten.

 

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