Fortschreitender Strukturwandel macht auch vor dem Gartenbau nicht Halt

Statistik informiert ... Nr. 7/2021

In Hamburg haben im Jahr 2020 insgesamt 600 Betriebe eine landwirtschaftlich genutzte Flä­che von rund 14 900 Hektar (ha) bewirtschaftet. Damit sank die Zahl der landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe gegenüber der letzten Landwirtschaftszählung im Jahr 2010 um ein knappes Viertel (minus 23 Prozent), so das Statistikamt Nord. Die landwirtschaftlich ge­nutzte Fläche der Hamburger Betriebe ist hingegen leicht gewachsen. Daher stieg die durch­schnittliche Betriebsgröße von rund 18 ha auf knapp 25 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche.

Knapp zwei Drittel der Flächen gepachtet
Da Fläche im Hamburger Stadtgebiet knapp ist, werden auch Flächen außerhalb der Stadt­grenze von den Hamburger Betrieben bewirtschaftet. Der Anteil der gepachteten Flächen an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche der Betriebe lag in den letzten zehn Jahren bei durchschnittlich knapp zwei Dritteln.

Ein Drittel weniger Gartenbaubetriebe
Die Landwirtschaft in Hamburg ist nach wie vor durch den Garten- und Obstbau geprägt. Der Rückgang der Betriebszahlen zeigt sich vor allem bei den Gartenbaubetrieben; ihre Zahl sank binnen zehn Jahren um ein Drittel auf rund 290 Betriebe. Die Fläche, auf der Gartenbauerzeug­nisse angebaut wurden, ging um rund 150 ha (minus 19 Prozent) zurück. Auch die Anzahl der Obstbaubetriebe verringerte sich um 19 Prozent auf nun rund 110 Betriebe. Gleichzeitig nahm die Obstanbaufläche um 160 ha (plus elf Prozent) zu.

Mehr Ökobetriebe
Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe stieg um 39 Prozent auf rund 40 Betriebe. Diese bewirtschafteten eine ökologische Fläche von gut 1 300 ha, das entspricht einer Steige­rung um 35 Prozent in den vergangenen zehn Jahren.

Zahl der Arbeitskräfte rückläufig
2020 wurden durchschnittlich rund sechs Personen pro Betrieb beschäftigt (Familienarbeits­kräfte, ständig Beschäftigte und Saisonarbeitskräfte). Verglichen mit den Ergebnissen der Land­wirtschaftszählung 2010 sank die Zahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte um rund sieben Prozent auf gut 3 400 Personen. Der vergleichsweise hohe Arbeitskräftebesatz der Hamburger Betriebe liegt an der Bedeutung des Garten- und Obstbaus in der Hansestadt.

41 Prozent mit weiteren betrieblichen Einkommensquellen
Neben der landwirtschaftlichen Primärproduktion werden zunehmend auch andere Tätigkeiten, wie die Erzeugung erneuerbarer Energien oder die Verarbeitung und Direktvermarktung land­wirtschaftlicher Erzeugnisse, von diesen Arbeitskräften ausgeführt. Nach den vorläufigen Er­gebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 gaben rund 250 Betriebe (41 Prozent) an, Um­sätze aus diesen zusätzlichen, auf dem Hof betriebenen Aktivitäten zu erwirtschaften.

Am häufigsten wurde mit 53 Prozent von den Betrieben die Verarbeitung und Direktvermark­tung landwirtschaftlicher Erzeugnisse als zusätzliches, mit Mitteln des Betriebes erzieltes Ein­kommen angegeben (sog. „Einkommenskombination“). An zweiter Stelle wurde mit 29 Prozent die Pensions- und Reitpferdehaltung und an dritter Stelle die Erzeugung erneuerbarer Energien (14 Prozent) genannt. Elf Prozent besserten das Betriebseinkommen durch die Übernahme von Arbeiten für andere landwirtschaftliche Betriebe auf.

Hinweise:
Die Daten der Landwirtschaftszählung 2020 wurden zum Stichtag 1. März 2020 erhoben. Ein Bezug zur Corona-Pandemie kann daher nicht aus den Daten hergestellt werden. Endgültige Ergebnisse aus der Landwirtschaftszählung 2020 werden sukzessive im Laufe des Jahres ver­öffentlicht.

 

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