Niedrigster Schuldenstand seit 2013

Statistik informiert ... Nr. 102/2019

Die schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände konnten 2018 die für ihre Kernhaushalte aufgenommenen Schulden zum zweiten Mal in Folge reduzieren. Ende 2018 betrugen die Schulden der kommunalen Kernhaushalte beim nicht-öffentlichen Bereich 3,64 Mrd. Euro, diese wurden fast ausschließlich bei Kreditinstituten aufgenommen. Im Ver­gleich zum Vorjahr ging der Betrag um 129 Mio. Euro oder 3,4 Prozent zurück, so das Statistikamt Nord. Niedriger war der Schuldenstand der kommunalen Kernhaushalte zuletzt Ende 2013.

Vor allem die kreisfreien Städte und die Kreisverwaltungen konnten ihre Schulden abbauen, insgesamt um 142 bzw. 69 Mio. Euro (minus 10,2 bzw. 18,7 Prozent). Bei den kreisangehöri­gen Gemeinden sowie bei den Amtsverwaltungen war dagegen ein Schuldenzuwachs um 74 bzw. 7,6 Mio. Euro (plus 3,9 bzw. 5,3 Prozent) zu verzeichnen.

Auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner Schleswig-Holsteins entfielen rein rechnerisch 1 257 Euro der kommunalen Schulden. Bei den kreisfreien Städten war der entsprechende Wert für Lübeck mit 2 551 Euro am höchsten, für Flensburg mit 973 Euro am niedrigsten. Bei den Kreisen waren die über alle Verwaltungsebenen aggregierten Schulden in der Pro-Kopf-Betrachtung in Nordfriesland mit 1 684 Euro am höchsten und in Stormarn mit 365 Euro am niedrigsten.

Von den 1 106 Gemeinden Schleswig-Holsteins hatten 357 keine Schulden beim nicht-öffent­lichen Bereich. Das sind sechs Kommunen weniger als zum Jahresende 2017. Bei den schul­denfreien Gemeinden handelt es sich überwiegend um amtsangehörige kleinere Gemeinden mit durchschnittlich 812 Einwohnerinnen und Einwohnern. Von den Kommunen mit mehr als 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern hatten Geesthacht, Bad Schwartau, Bargteheide und Rellingen einen schuldenfreien Kernhaushalt (siehe Datei (Externer Link) mit Einzelangaben). Die einzige Kreisverwaltung, die Ende 2018 keine Schulden hatte, war auch in diesem Jahr die des Kreises Stormarn.

Hinweise:
In dieser Darstellung werden nur die Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich berücksich­tigt, da bei der Summierung mit den Schulden beim öffentlichen Bereich (also z. B. bei anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden) Doppelzählungen auftreten.

In den dargestellten Ergebnissen sind die Schulden der Extrahaushalte sowie der sonstigen öffentlich bestimmten Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (FEU) nicht enthalten. Für den kommunalen Bereich summierten sich diese auf 4,32 Mrd. Euro. Eine bundesweite Ver­öffent­lichung, in der die Schulden der kommunalen Kernhaushalte um die anteiligen Schulden ihrer zugehörigen Beteiligungen ergänzt wurden („Integrierte Schulden der Gemeinden und Ge­meindeverbände“), ist für das Berichtsjahr 2017 im November 2018 erschienen und wird für das Berichtsjahr 2018 voraussichtlich Ende dieses Jahres veröffentlicht.

Angaben über den Schuldenstand und die Pro-Kopf-Schulden aller schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände sowie weitere methodische Informationen (Externer Link) sind in unse­rem Internetangebot verfügbar.

Tabelle: siehe PDF-Dokument

 

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Zusätzliche Informationen

  • Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände (PDF) PDF