Zahl der Unfälle mit Personenschaden unter Drogeneinfluss deutlich gestiegen
Statistik informiert … Nr. 150/2025
Im Jahr 2024 gab es in Schleswig-Holstein 118 Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen mindestens eine beteiligte Person unter dem Einfluss von Drogen stand. Das entspricht einem Anstieg von 22,9 Prozent gegenüber dem Vorpandemiejahr 2019, so das Statistikamt Nord. Insgesamt gab es in den vergangenen sechs Jahren 611 Unfälle unter dem Einfluss von Cannabis, Kokain oder anderen Drogen, bei denen Personen zu Schaden kamen. Bei diesen Unfällen verunglückten 863 Personen, darunter 14 tödlich.
Im betrachteten Zeitraum gab es in den Kreisen durchschnittlich weniger Unfälle mit Personenschaden unter Drogeneinfluss als in den kreisfreien Städten. Die meisten dieser Unfälle ereigneten sich in den kreisfreien Städten Lübeck (71) und Kiel (68) sowie im Kreis Rendsburg-Eckernförde (62). Die geringste Zahl gab es in der kreisfreien Stadt Flensburg (14).
Die meisten Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen mindestens eine beteiligte Person unter dem Einfluss von Drogen stand, ereigneten sich im Sommer (30,0 Prozent), an langen Wochenenden (Freitag–Sonntag: 47,0 Prozent) sowie in den späten Nachmittags- und Abendstunden (16:00–20:00 Uhr: 23,9 Prozent). Die geringsten Werte wurden zu Wochenbeginn (Montag–Dienstag: 25,9 Prozent), am Vormittag (8:00–12:00 Uhr: 9,8 Prozent) und im Winter (19,3 Prozent) verzeichnet.
Die Hauptunfallverursachenden im betrachteten Zeitraum waren weit überwiegend männlich (88,8 Prozent) und häufig zwischen 25 und 34 Jahre alt (32,7 Prozent). Männer dieser Altersgruppe stellten knapp 30 Prozent aller Hauptunfallverursachenden von Unfällen unter Drogeneinfluss mit Verletzten oder Getöteten.
Hinweise:
Ein Unfall mit Personenschaden ist ein Unfall mit Getöteten, Schwer- oder Leichtverletzten. Als Verunglückte zählen Personen (auch Mitfahrende) die verletzt oder getötet wurden. Unfälle unter dem Einfluss von Drogen sind Unfälle, bei denen mindestens eine beteiligte Person allein oder zusätzlich zum Alkohol unter dem Einfluss anderer berauschender Mittel (z. B. Cannabis oder illegale Drogen wie Kokain) stand.
Seit April 2024 ist der private Konsum und Besitz von geringen Mengen Cannabis für Erwachsene in Deutschland legal. Die flächendeckende statistische Erfassung des Einflusses von Cannabis auf das Unfallgeschehen startete im Sommer, sodass ab April 2026 erste, noch nicht das Gesamtjahr abdeckende Zahlen hierzu vorliegen werden.
Bei der Bewertung der Daten über Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen ist von einer Dunkelziffer auszugehen, da nicht bei allen Unfallbeteiligten festgestellt wird, ob sie oder er unter dem Einfluss berauschender Mittel gestanden hat.
Tabellen und Grafiken: siehe PDF-Dokument
Fachlicher Kontakt:
Marc Alexander Bülk
Telefon: 0431 6895-9171
E-Mail: verkehr(at)statistik-nord(dot)de
Pressestelle:
Alice Mannigel
Telefon: 040 42831-1847
E-Mail: pressestelle(at)statistik-nord(dot)de
Mastodon: (Externer Link)
Bluesky: (Externer Link)
LinkedIn: (Externer Link)