Deutlich mehr Insolvenzanträge – verstärkt auch größere Unternehmen betroffen
Statistik informiert ... Nr. 146/2014
2013 sind in Hamburg 1 009 Anträge auf Unternehmensinsolvenz registriert worden. Das sind 228 Anträge oder 29 Prozent mehr als 2012, so das Statistikamt Nord. Seit Einführung der neuen Insolvenzordnung im Jahr 1999 ist dies der zweithöchste Wert – die höchste Zahl an Unternehmensinsolvenzen wurde 2003 mit 1 010 Fällen gemeldet. Auch die voraussichtliche Höhe der Forderungen der Gläubiger – der potentielle finanzielle Schaden – stieg deutlich von 2 540 Mio. Euro auf 4 830 Mio. Euro.
Die durchschnittliche Forderungshöhe je Insolvenzfall erhöhte sich damit auf 4,8 Mio. Euro, was einer Zunahme um knapp 50 Prozent entspricht (Vorjahr: 3,3 Mio. Euro). Mit 19 865 Beschäftigten waren im Jahr 2013 außerdem fast fünfmal so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einem drohenden Verlust des Arbeitsplatzes betroffen als noch 2012. Damals mussten 4 100 Beschäftigte den Verlust ihres Arbeitsplatzes befürchten.
Zieht man die Indikatoren „durchschnittliche Zahl der betroffenen Beschäftigten“ und „durchschnittliche Forderungshöhe“ für die Unternehmensgröße heran, waren 2013 in Hamburg nicht nur mehr, sondern auch deutlich größere Unternehmen von Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung betroffen als noch im Vorjahr. So mussten 2013 insgesamt 34 Unternehmen mit Verbindlichkeiten von mindestens 25 Mio. Euro den Gang zum Insolvenzgericht antreten. Auf diese Einheiten, deren Geschäftsfelder u. a. erneuerbare Energien, Fonds bzw. Schiffsfonds oder Heimwerkerbedarf waren, entfielen mehr als drei Viertel des möglichen finanziellen Schadens und der drohenden Arbeitsplatzverluste.
Insgesamt 43 Unternehmen mit 679 Beschäftigten hatten ihren Sitz außerhalb der Hansestadt. Ihre beim Amtsgericht Hamburg gemeldeten Verbindlichkeiten lagen bei 927 Mio. Euro.
Weitere Angaben über Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen enthält der soeben erschienene Statistische Bericht „ (Externer Link)“ Dort wird
u. a. die Entwicklung der Insolvenzen in Hamburg zwischen 1999 und 2013 dargestellt.
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