Auch nach Abklingen der Wirtschaftskrise noch keine positive Entwicklung des Bauhauptgewerbes im ersten Halbjahr 2010

Statistik informiert ... Nr. 87/2010

Im ersten Halbjahr 2010 ergibt sich für das Bauhauptgewerbe Hamburgs ein durchgängig negatives Bild, so das Statistikamt Nord. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich im Monatsdurchschnitt gegenüber dem entsprechenden Wert des Vorjahres um knapp fünf Prozent auf rund 8 670 Personen. Mit fast 3,9 Mio. geleisteten Arbeitsstunden wurde – bei einem Arbeitstag mehr – das Arbeitsvolumen des Vorjahreszeitraumes insgesamt sogar um zehn Prozent verfehlt. Im Wohnungsbau (minus 17 Prozent) fiel der Rückgang dabei deutlich überdurchschnittlich aus, während im gewerblichen und industriellen Bau (minus neun Prozent) sowie im öffentlichen und Verkehrsbau (minus vier Prozent) nur einstellige Minusraten verzeichnet wurden.

Der baugewerbliche Umsatz sank in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber 2009 – auch bedingt durch die Abrechnung von Großaufträgen im Vorjahr – um 22 Prozent auf 632 Mio. Euro. Lediglich der öffentliche und Verkehrsbau konnte bei minus 0,4 Prozent sein Umsatzvolumen noch knapp halten, während die Rückgänge im Wohnungsbau mit minus 34 Prozent und im gewerblichen und industriellen Bau mit minus 27 Prozent doch sehr deutlich ausfielen.

Keine besonders rosigen Aussichten versprechen die Auftragseingänge, die nach dem starken Einbruch im letzten Jahr auch in diesem ersten Halbjahr weiter um vier Prozent nachgegeben haben. Zwar stiegen die Auftragseingänge sowohl im Wohnungsbau – wenn auch noch auf niedrigem Niveau – (plus zehn Prozent) als auch im öffentlichen und Verkehrsbau (plus acht Prozent), allerdings reichte dies nicht aus, um den gravierenden Auftragsrückgang im gewerblichen und industriellen Bau von minus 19 Prozent aufzufangen.

In Schleswig-Holstein hat sich von Januar bis Juni 2010 die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe mit einem Minus von drei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres weiter verringert. Sie lag damit im Durchschnitt der ersten sechs Monate 2010 bei rund 19 960 Personen. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden sank insgesamt deutlich um knapp acht Prozent auf nunmehr 9,8 Mio., wobei das Minus mit 17 Prozent im gewerblichen und industriellen Bau überdurchschnittlich ausfiel. Etwas geringere Rückgänge des Arbeitsvolumens ergaben sich im Wohnungsbau (minus fünf Prozent) und im öffentlichen und Verkehrsbau (minus vier Prozent).

Der baugewerbliche Umsatz fiel im ersten Halbjahr gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um fast 16 Prozent auf jetzt 814 Mio. Euro und blieb damit noch deutlicher als im letzten Jahr unter der Marke von einer Mrd. Euro. Der prozentuale Rückgang betraf die Baubranchen nahezu in gleicher Weise: So belief sich das Minus im Wohnungsbau auf 18 Prozent, im öffentlichen und Verkehrsbau auf 14 Prozent und im gewerblichen und industriellen Bau auf 13 Prozent.

Die Auftragseingänge bieten dagegen einen kleinen Lichtblick für die Zukunft. So konnten insgesamt Aufträge im Gesamtvolumen von knapp 491 Mio. Euro akquiriert werden, was einem Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert entspricht. Besonders vom öffentlichen und Verkehrsbau (plus 21 Prozent) und vom Wohnungsbau (plus 13 Prozent) kamen hier die Impulse, während die weitere Entwicklung im gewerblichen und industriellen Bau durch den Rückgang der Aufträge um fast drei Prozent angespannt bleibt.

Ansprechpartner:

Bernd Reuter
Telefon: 0431 6895-9294
E-Mail: Bau(at)statistik-nord(dot)de

 

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