Deutliche Unterschiede in beiden Ländern – Auftragseingänge bieten keine positiven Aussichten

Statistik informiert ... Nr. 50/2009

Die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Hamburg hat im ersten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um 9,4 Prozent auf nunmehr knapp 8 800 Personen zugenommen. Mit rund 1,8 Mio. geleisteten Arbeitsstunden wurde – bei einem Arbeitstag mehr – insgesamt jedoch deutlich weniger gearbeitet (minus sieben Prozent). Insbesondere im Wohnungsbau war ein starker Rückgang von fast 14 Prozent zu verzeichnen. Die Abnahme des Arbeitsvolumens ist dabei – neben witterungsbedingten Einflüssen – aktuell durch die Ausweitung der Kurzarbeit bedingt.

Der baugewerbliche Umsatz stieg in den ersten drei Monaten diesen Jahres deutlich um 29 Prozent auf rund 361 Mio. Euro. Der stärkste Anstieg wurde – allerdings bei einem relativ geringen Volumen – im Wohnungsbau mit einem Plus von fast 60 Prozent sowie im gewerblichen und industriellen Bau mit einem Umsatzzuwachs von knapp 35 Prozent gemeldet, während der öffentliche und Verkehrsbau Einbußen um minus sechs Prozent verbuchte.

Deutlich schlechtere Aussichten lassen derzeit die Auftragseingänge befürchten, die sich im ersten Quartal auf insgesamt knapp 285 Mio. Euro summierten und damit um 14 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresquartal lagen. Steigerungen im öffentlichen und Verkehrsbau sowie im Wohnungsbau konnten den deutlichen Nachfragerückgang (minus 35 Prozent) im gewerblichen und industriellen Bau nicht kompensieren. Größere Sprünge sowohl in der Umsatz- wie in der Auftragsentwicklung sind dabei generell durch unregelmäßige Abrechnung bzw. Akquisition von Großaufträgen verursacht.

In Schleswig-Holstein hat sich die Situation im Bauhauptgewerbe in den ersten drei Monaten des Jahres fast durchgängig negativ entwickelt. Die Zahl der Beschäftigten nahm mit einem Minus von 2,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres ab und lag bei gut 20 200 Personen. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ging deutlich um fast 13 Prozent auf knapp 4,4 Mio. Stunden zurück, wobei dieses Minus am deutlichsten (minus 20 Prozent) im öffentlichen bzw. Verkehrsbau ausfiel. Der starke Rückgang im Arbeitsvolumen dürfte auch hier wesentlich durch zunehmende Kurzarbeit geprägt sein.

Der baugewerbliche Umsatz sackte in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa 8,8 Prozent auf knapp 394 Mio. Euro ab, wobei der Rückgang im öffentlichen bzw. Verkehrsbau mit fast 23 Prozent besonders heftig ausfiel. Einziger Lichtblick blieb der Wohnungsbau mit einer positiven Umsatzentwicklung von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Die Auftragseingänge lagen um 30 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Sie beliefen sich im ersten Quartal auf insgesamt 178 Mio. Euro und verteilten sich in etwa gleichmäßig auf die genannten Baubereiche. Besonders hart getroffen wurde der Bereich des gewerblichen und industriellen Baus bzw. des öffentlichen und Verkehrsbaus mit einem Minus im Auftragseingang von jeweils 40 Prozent. Lediglich für den Wohnungsbau gibt es bei einem Plus von sieben Prozent derzeit positive Zukunftsaussichten. Bei der Bewertung der Ergebnisse ist zu bedenken, dass Eingänge bzw. Abrechnung von Großaufträgen dabei jeweils zu besonders hohen Veränderungsraten führen können.

Ansprechpartner:

Bernd Reuter
Telefon: 0431 6895-9294
E-Mail: Bau(at)statistik-nord(dot)de

 

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