Deutliche Umsatzeinbußen durch langen Winter - Beschäftigungsrückgänge noch moderat

Statistik informiert ... Nr. 55/2010

Im ersten Quartal 2010 hat im Bauhauptgewerbe in Hamburg ist die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent auf knapp 8 700 Personen gesunken. Mit rund 1,6 Mio. geleisteten Arbeitsstunden wurde aufgrund der winterbedingten Beeinträchtigungen und der saisonüblichen Zunahme der Kurzarbeit im Baubereich jedoch deutlich weniger gearbeitet (minus 16 Prozent), so das Statistikamt Nord. Ein starker Rückgang von 20 Prozent war insbesondere im Wohnungsbau zu verzeichnen.

Der baugewerbliche Umsatz fiel in den ersten drei Monaten 2010 deutlich um 34,9 Prozent auf gut 235 Mio. Euro. Der stärkste Rückgang wurde - allerdings bei einem relativ geringen Volumen - im Wohnungsbau mit einem Minus von 54 Prozent gemeldet. Auch der gewerbliche und industrielle Bau fiel mit einem Umsatzminus von knapp 39 Prozent deutlich zurück, während der öffentliche und Verkehrsbau nur geringfügig zurückging (minus ein Prozent).

Keine guten Aussichten versprechen die Auftragseingänge, die sich im ersten Quartal auf gut 226 Mio. Euro summierten und damit um 20 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert lagen. Steigerungen im Wohnungsbau (plus 70 Prozent) konnten dabei den deutlichen Nachfragerückgang im gewerblichen und industriellen Bau (minus 31 Prozent) sowie im öffentlichen und Verkehrsbau (minus 29 Prozent) nicht kompensieren. Größere Sprünge sowohl in der Umsatz- wie in der Auftragsentwicklung sind dabei generell durch die unregelmäßige Abrechnung bzw. Akquisition von Großaufträgen verursacht.

In Schleswig-Holstein hat sich die Situation im Bauhauptgewerbe in den ersten drei Monaten 2010 fast durchgängig negativ entwickelt. Die Zahl der Beschäftigten nahm um drei Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres ab und lag bei knapp 19 800 Personen. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden verringerte sich - bedingt durch winterbedingte Stillstände auf vielen Baustellen - deutlich um 25 Prozent auf 3,3 Mio. Stunden, wobei dieser Rückgang am deutlichsten (minus 34 Prozent) im gewerblichen und industriellen Bau ausfiel.

Der baugewerbliche Umsatz sackte in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum stark um 34,6 Prozent auf knapp 257 Mio. Euro ab, wobei der Rückgang im Wohnungsbau mit knapp 39 Prozent besonders deutlich ausfiel. Aber auch im gewerblichen und industriellen Bau (minus 32 Prozent) sowie im öffentlichen und Verkehrsbau (minus 29 Prozent) waren deutliche Einbußen zu beklagen.

Einen kleinen Lichtblick versprechen die Auftragseingänge in Höhe von 184 Mio. Euro im ersten Quartal, die um drei Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert liegen und sich in etwa gleichmäßig auf die genannten Baubereiche verteilen. Am besten steht dabei der Bereich des öffentlichen bzw. Verkehrsbaus mit einem Auftragseingangsplus von acht Prozent da, während der Zuwachs im gewerblichen und industriellen Bau nur gering ausfällt (plus zwei Prozent). Für den Wohnungsbau gibt es bei nahezu unveränderten Auftragseingängen dagegen nur verhaltene Zukunftsaussichten. Bei der Bewertung der Ergebnisse ist zu bedenken, dass Eingänge bzw. Abrechnungen von Großaufträgen jeweils zu besonders hohen Veränderungsraten führen können.

Ansprechpartner:

Bernd Reuter
Telefon: 0431 6895-9294
E-Mail: Bau(at)statistik-nord(dot)de

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