Zuwächse bei Erwerbstätigkeit vor allem durch mehr befristete Arbeitsverträge und Teilzeitbeschäftigungen bedingt.

Statistik informiert ... Nr. 120/2008

In Hamburg wie auch in Schleswig-Holstein ist die Zahl der Erwerbstätigen in den letzten zehn Jahren gestiegen. Das belegen die Ergebnisse des Mikrozensus, der jährlichen Befragung von einem Prozent der Bevölkerung.

Im Durchschnitt des Jahres 2007 gab es in Hamburg 847 000 Erwerbstätige mit Wohnsitz in der Hansestadt, so das Statistikamt Nord. 719 000 davon sind abhängig beschäftigt, knapp sieben Prozent mehr als 1997. Mit 83 Prozent hat die deutliche Mehrheit der abhängig Beschäftigten einen unbefristeten Arbeitsvertrag, 17 Prozent sind befristet beschäftigt. Gegenüber 1997 ist die Zahl der unbefristet Beschäftigten um knapp zwei Prozent auf 596 000 gestiegen, gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten mit befristeten Arbeitsverträgen deutlich um fast 50 Prozent auf 119 000.

Auch hinsichtlich des Beschäftigungsumfangs hat sich der Arbeitsmarkt verändert. 2007 stieg die Zahl der abhängig Beschäftigten, die einer Teilzeitbeschäftigung mit 20 und weniger Stunden pro Woche nachgingen, gegenüber 1997 um fast 23 Prozent auf 121 000. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Erwerbstätigen mit einer Arbeitszeit von mindestens 36 Wochenstunden lediglich um gut ein Prozent auf 494 000 zu. Offensichtlich wurde 2007 der Anstieg der Zahl der abhängig Beschäftigten insgesamt durch befristete Verträge und Teilzeitbeschäftigungen verursacht. 2007 hatten 419 000 abhängig Erwerbstätige unbefristete Arbeitsverhältnisse mit 36 und mehr Wochenstunden, das sind über ein Prozent weniger als 1997. Trotz dieser Entwicklung ist die unbefristete Vollzeittätigkeit weiterhin die weitaus dominante Beschäftigungsform.

In Schleswig-Holstein waren im Jahre 2007 durchschnittlich 1 310 000 Personen mit Wohnsitz im nördlichsten Bundesland erwerbstätig, davon 1 148 000 abhängig beschäftigt, gut fünf Prozent mehr als vor zehn Jahren. Über 84 Prozent der abhängig Beschäftigten hatten einen unbefristeten Arbeitsvertrag, knapp 16 Prozent waren befristet beschäftigt. Die Zahl der unbefristet Beschäftigten ist gegenüber 1997 um fast vier Prozent auf 969 000 gestiegen, die der Beschäftigten mit befristeten Verträgen um 24 Prozent auf 177 000 und damit nicht so stark wie in Hamburg.

Dagegen nahm im gleichen Zeitraum die Zahl der Teilzeitbeschäftigten in Schleswig-Holstein stärker zu als in der Hansestadt, nämlich um etwa 42 Prozent auf 225 000. Anders als in Hamburg verlief im nördlichsten Bundesland auch die Entwicklung der abhängig Beschäftigten mit einem Stundenvolumen von mindestens 36 Stunden. In Schleswig-Holstein ging die Zahl dieser Vollzeitbeschäftigten um gut vier Prozent auf 761 000 zurück, die Zahl der Vollbeschäftigten mit einem unbefristeten Arbeitsverhältnis sogar um über fünf Prozent auf 635 000. Diese Zahlen lassen den Schluss zu, dass wie in Hamburg in Schleswig-Holstein der Anstieg der abhängig Beschäftigten insgesamt durch den Zuwachs von befristeten Arbeitsverhältnissen und Teilzeitbeschäftigungen bewirkt wurde. Gleichwohl ist unbefristete Vollzeittätigkeit auch im Norden weiterhin die mit Abstand vorherrschende Beschäftigungsform.


Ansprechpartner:

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