Wirtschaftskrise hinterlässt deutliche Spuren

Statistik informiert ... Nr. 103/2009

Aus Hamburg sind im ersten Halbjahr 2009 Waren im Wert von 16 Mrd. Euro exportiert worden. Dies war ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum, so das Statistikamt Nord.

Das Ausfuhrplus ist allerdings ausschließlich durch Lieferungen von Flugzeugen und Flugzeugteilen bedingt. Mit 9,1 Mrd. Euro entfiel mehr als die Hälfte des Ausfuhrwertes auf Luftfahrzeuge. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich zum Teil um konzerninterne Lieferungen handelt, zum andern auch nicht der gesamte Ausfuhrwert aus der Hamburger Fertigung stammt.

Auch der Wert der im Ausland hergestellten und in Hamburg montierten Komponenten geht beim Export in den Ausfuhrwert mit ein. Ohne Flugzeuge und Flugzeugteile belief sich der Wert der aus Hamburg exportierten Waren auf sieben Mrd. Euro, ein Minus von 19,8 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres 2008.

Bei fast allen Handelsgütern waren Exporteinbußen zu verzeichnen, so zum Beispiel bei der Ausfuhr von Ernährungsgütern (964 Mio. Euro, minus 9,3 Prozent), Maschinen (784 Mio. Euro, minus 11,2 Prozent) sowie Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen (190 Mio. Euro, minus 32,6 Prozent).

Gegen den Trend erhöhten sich die Ausfuhren von pharmazeutischen Erzeugnissen (plus 36 Prozent auf 113 Mio. Euro), von Kupfer (plus 45 Prozent auf 355 Mio. Euro) und von elektrotechnischen Erzeugnissen (plus 1,8 Prozent auf 224 Mio. Euro).

Aus Schleswig-Holstein sind im ersten Halbjahr 2009 Waren im Wert von 7,4 Mrd. Euro exportiert worden, 21 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2008. Abgesehen von wenigen Produkten lagen die Auslandslieferungen nahezu bei allen Warenarten unter den Werten des Vorjahreszeitraums.

Bei Agrarprodukten und anderen Waren der Ernährungswirtschaft war der Exportrückgang mit minus 12,9 Prozent etwas geringer als bei Waren der gewerblichen Wirtschaft (minus 22,8 Prozent).

Die Ausfuhren von Maschinen verringerten sich um 26,5 Prozent auf 1,09 Mrd. Euro, von Kunststoffen um 32,2 Prozent auf 320 Mio. Euro, von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen um 29,2 Prozent auf 308 Mio. Euro und von Wasserfahrzeugen um 68,9 Prozent auf 146 Mio. Euro.

Trotz Wirtschaftskrise konnten die Auslandslieferungen bei einigen Handelsgütern gesteigert werden. So erhöhten sich die Ausfuhren von pharmazeutischen Erzeugnissen (plus 13,4 Prozent auf 405 Mio. Euro) und von Bekleidung (plus 43,2 Prozent auf 126 Mio. Euro) erheblich. Die Ausfuhren von medizinischen Geräten lagen mit 482 Mio. Euro 3,9 Prozent über dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2008.

Insgesamt wurden aus Deutschland von Januar bis Juni 2009 Waren im Wert von 391 Mrd. Euro exportiert, das waren 23,5 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Ansprechpartner:

Ulrich Wiemann
Telefon: 040 42831-1636
E-Mail: ulrich.wiemann(at)statistik-nord(dot)de

 

Dokument herunterladen