Unbeständige Witterung lässt Ertragsminderungen erwarten

Statistik informiert ... Nr. 118/2021

Nach der zweiten Ernteschätzung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreide­ernte (ohne Körnermais) von 2,4 Mio. Tonnen (t) erwartet. Die diesjährige Getreideerntemenge läge damit voraussichtlich einen Prozent über der des Vorjahres, so das Statistikamt Nord. Der Hektarertrag über alle Getreidearten (ohne Körnermais) wird im Landesmittel auf 80 Deziton­nen (dt) prognostiziert, das wären drei Prozent weniger als der sechsjährige Durchschnittswert von 83 dt.

Allein 1,4 Mio. t oder 57 Prozent der Getreideernte würden auf Winterweizen entfallen. Es wird ein durchschnittlicher Hektarertrag von gut 87 dt erwartet, der fünf Prozent unterhalb des Vor­jahresniveaus und drei Prozent unter dem sechsjährigen Mittel liegen würde. In Folge guter Herbstaussaatbedingungen wurde die Anbaufläche um 20 000 Hektar (ha) ausgeweitet, so dass die Erntemenge voraussichtlich um acht Prozent über dem Vorjahresergebnis liegen würde.

Wintergerste wurde auf einer um vier Prozent ausgeweiteten Fläche von 68 600 ha angebaut. Es wird ein Hektarertrag von knapp 81 dt erwartet. Diese Ertragsschätzung würde um sechs Prozent unter dem langjährigen Mittel liegen und 13 Prozent unter dem des Vorjahres. Die Erntemenge von knapp 0,6 Mio. t fiele um neun Prozent niedriger aus als 2020.

Für Roggen (einschließlich Wintermenggetreide) wird eine Erntemenge von gut 0,2 Mio. t prog­nostiziert. Damit läge der erwartete Ertrag von gut 66 dt/ha unter dem des Vorjahres (71 dt/ha) und unter dem langjährigen Mittel (69 dt/ha). Als Durchschnittsertrag werden für Hafer 60 dt/ha erwartet.

Im Vergleich zur ersten Ernteschätzung ist die Ertragserwartung für Winterraps von knapp 41 dt/ha auf 38 dt/ha gesunken. Somit läge der Hektarertrag acht Prozent unter dem Vorjahres­ertrag (41 dt/ha) und drei Prozent über dem sechsjährigen Mittelwert. Aufgrund einer Ein­schränkung der Anbaufläche auf 62 000 ha ergäbe sich eine Erntemenge von gut 0,2 Mio. t, die damit um 14 Prozent unter der des Vorjahres liegen würde.

Weil die – noch nicht abgeschlossene – Erntephase immer wieder von kräftigen Regenschau­ern unterbrochen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt mit Ernteverlusten zu rechnen, so dass die Durchschnittserträge dieser zweiten Ernteschätzung bei den Getreidearten unter dem Niveau der ersten Schätzung liegen.

Hinweis:
Diese Daten stammen aus der Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung. Für die exakte Ertragsmessung sind 550 Felder in die Stichprobe einbezogen, deren Erntedaten noch nicht vollzählig vorliegen. Da die Erntephase noch nicht beendet ist, können die endgültigen Ernte­mengen für Getreide und Raps durch den weiteren Witterungsverlauf (z .B. Sturm, Hagel und Starkregenfälle) von dieser zweiten Schätzung abweichen.

 

Fachlicher Kontakt:
Cora Haffmans
Telefon: 0431 6895-9309
E-Mail: ernte(at)statistik-nord(dot)de


Pressestelle:
Alice Mannigel
Telefon: 040 42831-1847
E-Mail:  pressestelle(at)statistik-nord(dot)de
Twitter:  @StatistikNord (Externer Link)

Dokument herunterladen