Hohe Fluktuation bei Nebenerwerbsbetrieben – Abmeldungen solcher Betriebe stärker steigend als Anmeldungen

Statistik informiert ... Nr. 110/2007

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen ist in Hamburg in den ersten sechs Monaten 2007 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent auf insgesamt knapp 11 200 gestiegen.

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, standen wie bisher die Neugründungen mit 9 720 Fällen und 87 Prozent aller Anmeldungen im Vordergrund. Unter ihnen legten die Betriebsgründungen (Anmeldungen mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Substanz) um knapp 1,0 Prozent auf 2 430 Fälle zu.

Insgesamt 7 290 sonstige Neugründungen (plus 1,2 Prozent) teilten sich auf in 55 Prozent Kleinbetriebe und 45 Prozent Nebenerwerbsbetriebe. Die Zahl der letztgenannten stieg gegenüber dem letzten Jahr um 4,6 Prozent.

Angemeldet wurde in 29 Prozent aller Fälle ein Gewerbe zur Erbringung wirtschaftlicher Dienstleistungen. Mit deutlichem Abstand folgten die Wirtschaftszweige Einzelhandel (13 Prozent), Baugewerbe sowie Erbringung sonstiger öffentlicher und persönlicher Dienstleistungen (jeweils zehn Prozent). Vorherrschend blieb die Anmeldung von Einzelunternehmen (80 Prozent). Diese wurden in 35 Prozent der Fälle von Unternehmerinnen und zu 31 Prozent von ausländischen Gewerbetreibenden eingereicht.

Die Zahl der Gewerbeabmeldungen stieg in der Elbmetropole mit einem Plus von 6,3 Prozent auf knapp 7 930 Fälle an. Dabei erhöhte sich die Zahl vollständiger Aufgaben überdurchschnittlich um 7,2 Prozent auf knapp 6 700 Fälle. Betroffen waren überwiegend sonstige Stilllegungen mit fast 5 300 Fällen, die sich zu 72 Prozent auf Kleinbetriebe und zu 28 Prozent auf im Nebenerwerb betriebene Gewerbe verteilen. Die Zahl der Stilllegungen von Nebenerwerbsbetrieben stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 14,5 Prozent an. Dabei könnte neben dem Problem der Überlebensfähigkeit solcher Betriebe auch die verbesserte Konjunkturlage eine Rolle gespielt haben, die es aufgrund eines nunmehr ausreichenden Haupteinkommens den betreffenden Personen ermöglicht, auf den Nebenerwerb zu verzichten.

Unter den Betrieben mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Substanz stieg die Zahl der vollständigen Aufgaben um 2,6 Prozent auf knapp 1 400 Fälle.

In Schleswig-Holstein sind in den ersten beiden Quartalen 2007 gut 16 000 Gewerbeanmeldungen angezeigt worden, das waren 7,3 Prozent weniger als im Vorjahreshalbjahr.

Es dominierten dabei wie bisher Neugründungen mit jetzt gut 12 700 Fällen (79 Prozent der Anmeldungen) und einem Minus von 8,3 Prozent. Unter ihnen waren 2 350 Anmeldungen mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Bedeutung (Betriebsgründungen). Ihre Zahl nahm gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich um 14,2 Prozent ab.

Die Zahl der sonstigen Neugründungen sank um 6,8 Prozent auf knapp 10 400 Anmeldungen. Sie erstreckten sich zu 53 Prozent auf Gründungen von Kleinbetrieben und zu 47 Prozent auf Nebenerwerbsbetriebe. Die letztgenannten Gründungen nahmen gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent zu.

Unter allen Anmeldungen dominierte mit einem Anteil von 19 Prozent der Wirtschaftszweig „Erbringung wirtschaftlicher Dienstleistungen“ vor dem Einzelhandel mit 18 Prozent und dem Baugewerbe mit zehn Prozent. Vorherrschend blieb in 83 Prozent aller Fälle die Anmeldung von Einzelunternehmen. Anmeldungen von Frauen (35 Prozent) oder Unternehmern mit ausländischer Staatsangehörigkeit (elf Prozent) blieben in der Minderzahl.

Von den Gewerbeämtern des nördlichsten Bundeslandes wurden insgesamt gut 12 700 Abmeldungen entgegengenommen, das waren knapp 1,0 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des Jahres 2006.

Unter den Abmeldungen dominierten wie bisher vollständige Aufgaben mit unverändert etwa 9 800 Fällen, darunter gut 7 800 sonstige Stilllegungen (plus 1,1 Prozent). Sie verteilen sich zu 70 Prozent auf die Stilllegung von Kleinbetrieben und zu 30 Prozent auf Nebenerwerbsbetriebe. Die Abmeldung von Nebenerwerbsfällen stieg damit deutlich um 20,0 Prozent. Auch hier könnte die verbesserte Konjunkturlage zu diesem deutlichen Anstieg der Abmeldungen geführt haben.

Die vollständige Aufgabe von Betrieben mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Bedeutung (Betriebsaufgaben) fiel deutlich (minus 5,7 Prozent) auf jetzt knapp 2 000 Fälle.

Weitere Gewerbean- und -abmeldungen waren in beiden Ländern z. B. durch Erbfolge, Kauf oder Wechsel der Rechtsform,  Zuzüge aus einem anderen Meldebezirk oder Umwandlungen veranlasst.


Ansprechpartnerin:

Yvonne Bandelow
Telefon: 0431 6895-9240
E-Mail: GewerbeanzeigenSH(at)statistik-nord(dot)de

Dokument herunterladen