Zahl der Betriebsgründungen fast ein Drittel niedriger als im Vorjahr
Statistik informiert ... Nr. 100/2020
In Schleswig-Holstein wurden in den ersten Monaten der pandemiebedingten Einschränkungen (März bis Mai 2020) gut 730 Betriebe gegründet, deren Rechtsform oder Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lässt. Das sind 31 Prozent weniger als in den Monaten März bis Mai des Vorjahres, so das Statistikamt Nord. Diese Betriebsgründungen stellten einen Anteil von 19 Prozent an allen Neugründungen (März bis Mai 2019: 20 Prozent).
Auffällig ist die – entgegen der Gesamtentwicklung – Verdopplung der Neugründungen in den Wirtschaftszweigen „Herstellung von Bekleidung bzw. Textilien“, deren Ursache in der Aufnahme einer gewerbsmäßigen Produktion von Mund- und Nasenbedeckungen liegen könnte. Diese Neugründungen erfolgten nahezu ausschließlich im Nebenerwerb.
In den Monaten März bis Mai dieses Jahres gab es in Schleswig-Holstein 0,3 Betriebsgründungen je 1 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Betriebsgründungsquoten lagen zwischen 0,1 in den Kreisen Dithmarschen und Plön und maximal 0,6 in Nordfriesland.
Gleichzeitig nahmen die Gewerbeämter des nördlichsten Bundeslandes in den Monaten März bis Mai 2020 gut 3 650 Gewerbeabmeldungen entgegen, das sind 35 Prozent weniger als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Der größte Anteil (76 Prozent) entfiel auf vollständige Aufgaben.
Mitursächlich für die gemeldeten Rückgänge dürften die durch die Corona-Pandemie verursachten Einschränkungen, als auch die zwischenzeitliche Einstellung des Besucherverkehrs in den Gewerbeämtern, sein.
Hinweise:
Von einer größeren wirtschaftlichen Bedeutung wird ausgegangen, wenn ein Betrieb durch eine juristische Person oder eine Gesellschaft ohne Rechtspersönlichkeit (Personengesellschaft) gegründet wird. Auch von natürlichen Personen gegründete Betriebe können hierunter fallen, sofern die Person im Handelsregister eingetragen ist, Arbeitnehmerinnen beziehungsweise Arbeitnehmer beschäftigt oder bei der Gründung eine Handwerkskarte besitzt. Die bevölkerungsbasierten Verhältniszahlen beziehen sich auf den Bevölkerungsstand zum 30.09.2019 laut Bevölkerungsfortschreibung.
Tabelle: siehe PDF-Dokument
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