40 Prozent der Handwerksunternehmen im Ausbaugewerbe tätig

Statistik informiert ... Nr. 155/2018

Im Jahr 2016 hat es in Hamburg nach den Ergebnissen der Handwerkszählung 8 220 selbst­ständige Handwerksunternehmen gegeben. Das sind 2,7 Prozent weniger als 2015. Die meisten dieser Unternehmen (3 282 bzw. 39,9 Prozent) waren im Bereich des Ausbau­gewerbes (z. B. Installation, Elektrotechnik oder Malereibetriebe/Lackiererei) tätig, so das Statistikamt Nord.

Zweitgrößte Gewerbegruppe waren mit 1 729 Unternehmen (21,0 Prozent) die Handwerke für den privaten Bedarf. Dies sind hauptsächlich Friseurinnen und Friseure, aber auch bspw. Unternehmen für den Bau von Orgeln und Harmonien und Metallblas- oder Zupfinstrumenten. Eine ebenfalls große Gruppe bildeten mit 1 425 Unternehmen (17,3 Prozent) die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, von denen die meisten im Bereich der Gebäudereinigung be­schäftigt waren. Die wenigsten Handwerksunternehmen gab es im Gesundheitsgewerbe (361) und im Lebensmittelgewerbe (163).

Von allen Handwerksunternehmen betrieben 5 787 (70,4 Prozent)  ein zulassungspflichtiges Gewerbe und 2 433 (29,6 Prozent) ein zulassungsfreies Gewerbe.

In den einbezogenen Handwerksunternehmen arbeiteten 69 616 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (plus 1,5 Prozent) und 12 629 Minijobberinnen und ‑jobber (minus 1,1 Prozent). Zusammen mit den tätigen Inhaberinnen und Inhabern arbeiteten 90 851 Frauen und Männer im hamburgischen Handwerk. Das sind 0,7 Prozent mehr als 2015. Die meisten Menschen arbeiteten in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf (32 401), im Ausbaugewerbe (22 996) und im Kraftfahrzeuggewerbe (10 046).

61,2 Prozent der Unternehmen beschäftigten wie im Vorjahr bis zu vier Personen. Die übrigen fielen in die Größenklassen „fünf bis unter zehn tätige Personen“ (19,4 Prozent) sowie „zehn und mehr Personen“ (19,4 Prozent).

Im Mittel waren in einem Unternehmen elf Personen tätig. Deutlich über dem Durchschnitt lag dieser Wert im Lebensmittelgewerbe (26) und bei den Handwerken für den gewerblichen Be­darf (23 Personen). Deutlich unterdurchschnittliche Unternehmensgrößen gab es dagegen bei den Handwerken für den privaten Bedarf (fünf tätige Personen) und im Ausbaugewerbe (sie­ben Personen).

Die Hamburger Handwerksunternehmen erzielten 2016 einen Umsatz von 9,9 Mrd. Euro. Verglichen mit dem Vorjahr stieg der Gesamtumsatz damit um 1,0 Prozent. Der Umsatz je tätiger Person betrug rund 109 100 Euro. Die zulassungspflichtigen Unternehmen erwirt­schafteten dabei mit rund 143 100 Euro je beschäftigter Person einen mehr als dreimal so hohen Umsatz wie die zulassungsfreien Handwerksunternehmen (45 000 Euro). Die umsatz­stärksten Gewerbezweige waren das Kraftfahrzeuggewerbe (2,9 Mrd. Euro), das Ausbauge­werbe (2,5 Mrd. Euro) sowie die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (1,7 Mrd. Euro).

63,0 Prozent der Hamburger Handwerksunternehmen waren Einzelunternehmen. Bei 28,7 Prozent aller Unternehmen handelte es sich um Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH), 8,2 Prozent entfielen auf Personengesellschaften und nur wenige Fälle auf sonstige Rechtsformen.

Methodische Hinweise:
Im Gegensatz zur vierteljährlichen Handwerksberichterstattung, die als Konjunkturstatistik Messzahlen und Veränderungsraten zur Entwicklung des Handwerks nachweist, liefert die Handwerkszählung Strukturangaben über das Handwerk in Form absoluter Werte.

Die Handwerkszählung wird jährlich auf Basis des statistischen Unternehmensregisters durch Nutzung von Daten der Bundesagentur für Arbeit und der Finanzverwaltung durchgeführt. Die Ergebnisse beziehen sich auf selbstständige, umsatzsteuerpflichtige Handwerksunternehmen der Anlagen A und B1 der Handwerksordnung. Handwerkliche Nebenbetriebe, innerbetriebli­che handwerkliche Abteilungen oder handwerksähnliche Gewerbe (Anlage B2) sowie von der Umsatzsteuer befreite Kleinunternehmen mit nur geringen Umsätzen sind in dieser Statistik nicht enthalten.

 

Fachlicher Ansprechpartner:
Bernd Grocholski-Plescher
Telefon: 0431 6895-9323
E-Mail:   handwerk(at)statistik-nord(dot)de


Pressestelle:
Alice Mannigel
Telefon: 040 42831-1847
E-Mail:   pressestelle(at)statistik-nord(dot)de

Dokument herunterladen