Umsätze zum Teil deutlich rückläufig

Statistik informiert ... Nr. 19/2015

Die größeren Industriebetriebe des Verarbeitenden Gewerbes in Hamburg haben im vergangenen Jahr einen Umsatz von 77,4 Mrd. Euro erzielt. Nach rückläufigen Werten in allen vier Quartalen bedeutet dies ein Jahres-Minus von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so das Statistikamt Nord.

Die Mineralölverarbeitung blieb mit einem Gesamtumsatz von 42,9 Mrd. Euro zwar die nach wie vor mit deutlichem Abstand stärkste Branche. Nachfrage- und vor allem preisbedingt sanken die Umsätze hier aber wie bereits im Vorjahr um neun Prozent und beeinflussten aufgrund ihres starken Gewichts die Entwicklung des gesamten Verarbeitenden Gewerbes. Ohne diese Branche wäre für die Industrie mit einem Minus von einem Prozent nur ein geringfügiger Umsatzrückgang verzeichnet worden. Das Ernährungsgewerbe einschließlich Tabakverarbeitung folgte mit Umsätzen von insgesamt 8,1 Mrd. Euro. Mit minus sieben Prozent wurde hier ebenfalls ein deutlicher Umsatzrückgang beobachtet. Im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung sanken die Umsätze um vier Prozent auf jetzt 6,6 Mrd. Euro. Der sonstige Fahrzeugbau lag als einzige der vier größten Branchen mit einem Umsatzzuwachs von 13 Prozent im Plus.

Die Gesamtentwicklung ist vor allem durch die schwache Inlandsnachfrage verursacht. Die Inlandsumsätze gingen um sieben Prozent zurück, während die Auslandsumsätze sowohl bei Exporten in die Eurozone als auch in Länder der Nicht-Eurozone mit einem Rückgang von jeweils einem Prozent nur leicht im Minus lagen. Die Exportquote (Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz) lag bei 25 Prozent (Vorjahr: 24 Prozent). Ohne Berücksichtigung der für Hamburg bedeutsamen, aber stark auf das Inlandsgeschäft fokussierten Mineralölverarbeitung betrug die Exportquote 46 Prozent (Vorjahr: 45 Prozent). 

Bei der Zahl der tätigen Personen hat sich in der Elbmetropole dagegen die positive Entwicklung des Vorjahres fortgesetzt. Sie stieg bei einer im Jahresverlauf nahezu gleichbleibenden Tendenz im Monatsmittel um knapp zwei Prozent auf 78 500 Personen. Die Produktivität – gemessen am Umsatz je Beschäftigten – lag bei knapp einer Mio. Euro; ohne Berücksichtigung der sehr umsatzstarken Mineralölverarbeitung betrug sie rund 461 000 Euro.

Beschäftigungsstärkste Branche war mit rund 16 500 tätigen Personen der sonstige Fahrzeugbau, danach folgten Reparatur/Installation von Maschinen mit 14 400 und der Maschinenbau mit knapp 10 100 Beschäftigten.

Hinweis:
Erfasst wurden Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten (einschl. Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden). Für 2014 betraf dies in Hamburg 218 Betriebe. In den Zahlen zu den Beschäftigten sind Leiharbeitnehmerinnen und -nehmer nicht berücksichtigt.

Kontakt:
Dr. Jürgen Delitz
Telefon:  040 42831-1847
E-Mail:  Pressestelle(at)statistik-nord(dot)de

Fachlicher Ansprechpartner:
Bernd Grocholski-Plescher
Telefon:  0431 6895-9323
E-Mail:  produzierendesgewerbe(at)statistik-nord(dot)de 

Dokument herunterladen