Deutliche Umsatzzuwächse in nahezu allen Branchen
Statistik informiert ... Nr. 46/2018
Die größeren Industriebetriebe Hamburgs haben im vergangenen Jahr Umsätze in Höhe von 76,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das sind 14,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach einem besonders deutlichen Zuwachs im ersten Quartal sanken die Zuwachsraten allerdings kontinuierlich bis auf plus neun Prozent im vierten Quartal, so das Statistikamt Nord.
Im Bereich der Mineralölverarbeitung wurde der anhaltende Umsatzrückgang der letzten vier Jahre gestoppt. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz dieser Branche wieder – u. a. preisbedingt – um knapp elf Prozent. Mit 33,8 Mrd. Euro erzielte die Mineralölverarbeitung den mit Abstand höchsten Gesamtumsatz, beeinflusste aber aufgrund des starken Gewichts dieser Branche die Entwicklung in der gesamten Hamburger Industrie. Ohne diese Branche wären die Industrieumsätze mit plus 17,2 Prozent sogar noch stärker gestiegen.
Der deutliche Zuwachs von 14,3 Prozent ist insbesondere dem Maschinenbau, der Metallerzeugung und dem Ernährungsgewerbe zuzuschreiben. Der Bereich „Maschinenbau“ verzeichnete aufgrund der Verlagerung wirtschaftlicher Aktivitäten nach Hamburg und Abrechnung von Großaufträgen die höchste Umsatzsteigerung (plus 97 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro). Der Bereich „Metallerzeugung und bearbeitung“ erzielte einen Umsatzzuwachs von 18 Prozent auf 7,4 Mrd. Euro. Das Ernährungsgewerbe einschließlich Tabakverarbeitung erwirtschaftete Umsätze in Höhe von 8,4 Mrd. Euro (plus 13 Prozent), bei der „Reparatur und Instandhaltung von Maschinen und Ausrüstungen“ stiegen die Umsätze um sechs Prozent auf 5,0 Mrd. Euro. Auch im Bereich des „Sonstigen Fahrzeugbaus“ ergab sich ein Umsatzplus von sechs Prozent.
Der Inlandsabsatz stieg um 15 Prozent und der Auslandsumsatz um zwölf Prozent. Dabei nahmen die Umsätze mit Kunden in Ländern der Eurozone um 14 Prozent zu, während die Steigerung mit Kunden in Ländern außerhalb der Eurozone etwas weniger stark ausfiel (plus zehn Prozent). Die Exportquote (Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz) lag bei 31 Prozent (Vorjahr: 32 Prozent). Ohne Berücksichtigung der stark auf das Inlandsgeschäft fokussierten Mineralölverarbeitung betrug die Exportquote 49 Prozent (Vorjahr: 51 Prozent).
Die Zahl der in der Industrie tätigen Personen in der Elbmetropole stieg im Monatsmittel um 2,2 Prozent auf 80 200 Personen. Die Produktivität (Umsatz je beschäftigter Person) lag bei rund 956 000 Euro; ohne Berücksichtigung der Mineralölverarbeitung betrug sie rund 558 000 Euro.
Beschäftigungsstärkste Branche war mit rund 15 600 tätigen Personen der Bereich „Sonstiger Fahrzeugbau“. Danach folgten die Branchen „Reparatur und Installation von Maschinen“ mit 14 800 sowie der Maschinenbau mit 11 600 Beschäftigten.
Hinweise:
Erfasst wurden Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr tätigen Personen (einschl. Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden). Im Jahr 2017 waren dies in Hamburg 219 Betriebe. In den Zahlen zu den tätigen Personen sind Leiharbeitnehmerinnen und -nehmer nicht berücksichtigt.
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