Starkes Umsatzplus im Vorjahresvergleich

Statistik informiert ... Nr. 95/2008

Im ersten Halbjahr 2008 haben die 256 größeren Industriebetriebe in Hamburg (Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden mit 50 und mehr Beschäftigten) gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 einen deutlichen Umsatzzuwachs von insgesamt 10,1 Prozent auf insgesamt 38,2 Mrd. Euro verzeichnet. Das Plus im ersten Quartal des Jahres wurde damit im zweiten Quartal noch übertroffen.

Dabei lag der Anstieg beim Auslandsumsatz (plus 13,2 Prozent) auf insgesamt 9,2 Mrd. noch über dem Zuwachs im deutlich größeren Inlandsgeschäft (plus 9,1 Prozent auf jetzt 28,9 Mrd. Euro), so das Statistikamt Nord. Im Auslandsgeschäft gab es mit Kunden in Ländern außerhalb der Euro-Zone einen überdurchschnittlichen Umsatzzuwachs von 16,9 Prozent, mit Kunden in Ländern der Euro-Zone einen Umsatzzuwachs um 11,3 Prozent. Die Exportquote lag nahezu unverändert bei 24 Prozent. Rechnet man die in Hamburg sehr bedeutende Mineralölverarbeitung, deren Exportquote eher niedrig ist, heraus, liegt sie für den Rest des Verarbeitenden Gewerbes bei 44 Prozent (Vorjahreszeitraum 41 Prozent).

Nach dem Umsatz der ersten beiden Quartale war die Mineralölverarbeitung mit 22,1 Mrd. Euro wiederum die mit Abstand stärkste Branche. Sie gewann gegenüber dem Vorjahreszeitraum 17,7 Prozent Umsatz dazu und lieferte mit 58 Prozent wie bisher den weitaus größten Beitrag zum gesamten Industrieumsatz in der Elbmetropole. Der Wirtschaftszweig „Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Herstellung von Metallerzeugnissen“ folgte mit einem noch stärkeren Umsatzschub von insgesamt 18,5 Prozent im ersten Halbjahr auf nunmehr gut 4,1 Mrd. Euro. Stärkere Schwankungen können dabei generell durch die unregelmäßige Abrechnung von Großaufträgen beeinflusst sein.

Im Durchschnitt des ersten Halbjahres waren in den Industriebetrieben gut 83 000 Beschäftigte tätig, das sind gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum 2,0 Prozent weniger. Wie schon im ersten Quartal ist dieser Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe maßgeblich verursacht durch Verlagerungen des wirtschaftlichen Schwerpunkts größerer Betriebe bzw. durch Ausgliederung von Betriebsteilen und damit auch der betreffenden Arbeitsplätze in den Handel. Die meisten Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe waren wie bisher mit gut 25 800 im Fahrzeugbau zu verzeichnen, dies sind 1,6 Prozent mehr als im Durchschnitt der ersten beiden Quartale 2007. Im Maschinenbau erhöhte sich der Personalbestand um 2,0 Prozent auf jetzt gut 12 400 und beim Wirtschaftszweig „Herstellung von Büromaschinen, DV-Geräten und -Einrichtungen, Elektrotechnik, Feinmechanik sowie Optik“ gab es ein Plus von 1,2 Prozent auf knapp 11 300 Personen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres haben die 571 größeren Industriebetriebe in Schleswig-Holstein ihren Umsatz im Vergleich zu 2007 um 8,2 Prozent auf gut 15,7 Mrd. Euro gesteigert. Treibende Kraft war dabei der Inlandsabsatz mit einem überdurchschnittlichen Zuwachs von 10,7 Prozent auf insgesamt 9,1 Mrd. Euro. Der Exportumsatz steigerte sich um 6,7 Prozent auf jetzt 6,7 Mrd. Euro. Hier wurde der deutliche Umsatzzuwachs bei Exporten in Länder außerhalb der Euro-Zone (plus 13,8 Prozent) gebremst durch Umsatzrückgänge bei Exporten innerhalb der Euro-Zone (minus 4,2 Prozent). Die Exportquote lag bei 42 Prozent und damit leicht unter dem Vorjahreswert (44 Prozent).

Unter den umsatzstärksten Branchen führte der Maschinenbau mit einem starken halbjährlichen Zuwachs von 15,2 Prozent auf knapp 2,7 Mrd. Euro, gefolgt vom Wirtschaftszweig „Herstellung von chemischen Erzeugnissen“ mit knapp 2,6 Mrd. Euro (plus 7,2 Prozent) sowie dem Ernährungsgewerbe mit einem deutlichen Plus von 13,8 Prozent auf jetzt 2,4 Mrd. Euro. In allen Branchen können diskontinuierlich abgerechnete Großaufträge grundsätzlich zu besonders hohen Änderungsraten führen.

Im Monatsdurchschnitt des Halbjahres arbeiteten im nördlichsten Bundesland knapp 107 100 Beschäftigte in den Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten. Dies ist ein moderater Zuwachs um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die beschäftigungsintensivste Branche blieb der Maschinenbau mit nunmehr gut 20 100 Beschäftigten (plus 7,0 Prozent) vor dem Wirtschaftszweig “Herstellung von Büromaschinen, DV-Geräten und
-Einrichtungen, Elektrotechnik, Feinmechanik und Optik“ mit gut 16 600 Beschäftigten (minus 2,0 Prozent) und dem Ernährungsgewerbe einschließlich Tabakverarbeitung mit rund 15 600 Beschäftigten (plus 2,2 Prozent).


Ansprechpartner:

Holger Lycke
Telefon: 0431 6895-9242
E-Mail: holger.lycke(at)statistik-nord(dot)de

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