Nachfrage nach Erziehungsberatung erneut gestiegen

Statistik informiert ... Nr. 78/2004

Im Jahr 2003 wurden in Schleswig-Holstein für 14 800 junge Menschen erzieherische Hilfen in Form institutioneller Beratung durchgeführt und beendet. Dies sind 970 Fälle oder sieben Prozent mehr als 2002. Die öffentlichen und freien Träger der Jugendhilfe boten dabei Erziehungs- und Familienberatungen, Jugend-beratungen sowie Suchtberatungen an. Rein rechnerisch nahmen damit 19 von 1000 Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern im Alter bis zu 27 Jahren die Hilfe einer solchen Beratungsstelle in Anspruch. Die durchschnittliche Dauer der Beratung betrug wie im Vorjahr fünf Monate.

Nach Mitteilung des Statistikamtes Nord richtete sich die Nachfrage wie bereits in den vergangenen Jahren ganz überwiegend auf die Erziehungs- und Familienberatung, die Eltern, Kinder und Jugendliche bei der Klärung und Bewältigung individueller und familiärer Probleme unterstützen soll. Auf diesen Bereich entfielen 13 377 Fälle, das sind 90 Prozent aller Beratungen. Jugend- und Suchtberatungen spielten nur eine untergeordnete Rolle.

Der häufigste Grund (41 Prozent) für die Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle waren Schwierigkeiten im Beziehungsgeflecht zwischen Eltern, Kindern und sozialer Umwelt. In 30 Prozent der Fälle gehörte die Trennung oder Scheidung der Eltern zu den Problemen, die im Gespräch bewältigt werden sollten. Bei weiteren 22 Prozent der Beratungen waren Entwicklungsauffälligkeiten bei den jungen Menschen der Anlass für die Kontaktaufnahme, Schul- und Ausbildungsprobleme führten in 18 Prozent der Fälle zu diesem Schritt.

Für Hamburg wurden diese institutionellen Beratungshilfen im vergangenen Jahr für 3570 junge Menschen durchgeführt und beendet. Dies sind insgesamt 175 Fälle oder fünf Prozent mehr als 2002. Rein rechnerisch nahmen acht von 1000 Hamburgerinnen und Hamburger der genannten Altersgruppe und damit deutlich weniger als in Schleswig-Holstein die Hilfe einer solchen Beratungsstelle in Anspruch. Die Dauer der Beratung belief sich dort unverändert auf durchschnittlich sechs Monate.

Wie das Statistikamt Nord weiter mitteilt, richtete sich die Nachfrage auch in Hamburg wie in den letzten Jahren mit 3196 Fällen (90 Prozent) ganz überwiegend auf die Erziehungs- und Familienberatung. Jugendberatung und Suchtberatung waren dagegen ebenso nur von untergeordneter Bedeutung.

Wie im Nachbarland waren Schwierigkeiten im Beziehungsgeflecht zwischen Eltern, Kindern und Umwelt der häufigste Grund für die Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle (46 Prozent der Fälle). Die Trennung oder Scheidung der Eltern war für 30 Prozent, Entwicklungs-auffälligkeiten bei den jungen Menschen für 27 Prozent ein wichtiger Beratungsgrund. Von Schul- und Ausbildungsproblemen waren 21 Prozent der unterstützten jungen Menschen betroffen.

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