Beitrag Hamburgs und Schleswig-Holsteins zur Erreichung der Kyoto-Ziele: Treibhausgasemissionen im Norden stark rückläufig

Statistik informiert ... Nr. 121/2009

Zur Klimakonferenz vom 7. bis zum 18. Dezember 2009 in Kopenhagen können Hamburg und Schleswig-Holstein eine beachtliche Reduktion der Treibhausgasemissionen vorweisen. Sie tragen damit dazu bei, dass Deutschland das im Kyoto-Protokoll vereinbarte Ziel der Reduktion der Treibhausgasemissionen im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 um 21 Prozent – bezogen auf das Basisjahr 1990 – erreicht. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes hat Deutschland bereits 2008 eine Reduktion von über 23 Prozent erreicht. Fast die Hälfte dieses Rückgangs ist durch Umstrukturierungen und Stilllegungen in den neuen Bundesländern, insbesondere durch den starken Rückgang des Braunkohleeinsatzes und der damit verbundenen CO2-Emissionen, bereits bis 1995 erreicht worden. Bezogen auf 1995 kann Deutschland einen Rückgang der Emissionen um 13 Prozent vorweisen. Auf Länderebene wird eine Berechnung der Emissionen der wichtigsten Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O) seit 1995 (für CO2 seit 1990) flächendeckend durchgeführt und liegt für Hamburg und Schleswig-Holstein aktuell bis zum Jahr 2006 vor.

In Hamburg ist die Summe der Treibhausgase im Zeitraum 1995 bis 2006 um 17 Prozent (ca. 2 350 Megatonnen) reduziert worden, so das Statistikamt Nord. Die Reduktion je Einwohner betrug im gleichen Zeitraum in Hamburg sogar 19 Prozent auf 6,7 Tonnen. Dieser Wert liegt weit unter dem gesamtdeutschen Durchschnittswert von 11,7 Tonnen je Einwohner im Jahr 2006.

Der weitaus größte Anteil an den Treibhausgasen in Hamburg entfällt auf CO2 mit 97 Prozent. Der deutliche Rückgang der Treibhausgasemissionen ist vor allem auch auf die Verringerung des CO2-Ausstosses zurückzuführen. So gingen die energiebedingten CO2-Emissionen aus dem Primärenergieverbrauch in Hamburg im Zeitraum von 1990 bis 2006 um zehn Prozent zurück. Je Einwohner reduzierten sich diese Emissionen um 16 Prozent, das entspricht einer Einsparung von 1,3 Tonnen je Einwohner.

In Schleswig-Holstein betrug der Rückgang der Treibhausgasemissionen im Zeitraum 1995 bis 2006 13 Prozent (ca. 4 150 Megatonnen). Die Reduktion je Einwohner lag im gleichen Zeitraum sogar bei 17 Prozent auf 9,6 Tonnen, womit der erreichte Wert ebenfalls deutlich den im Jahr 2006 ermittelten gesamtdeutschen Durchschnittswert von 11,7 Tonnen je Einwohner unterschritt.

Auch in Schleswig-Holstein nimmt CO2 mit 71 Prozent einen großen Anteil an den Treibhausgasen ein. Der deutliche Rückgang der Treibhausgasemissionen ist hier fast ausschließlich auf die Verringerung des CO2-Ausstosses zurückzuführen. So reduzierten sich die energiebedingten CO2-Emissionen aus dem Primärenergieverbrauch in Schleswig-Holstein im Zeitraum von 1990 bis 2006 um 20 Prozent. Je Einwohner gerechnet gingen diese Emissionen um 26 Prozent zurück, was einer Einsparung von 2,5 Tonnen je Einwohner entspricht.

Länderergebnisse zu den Treibhausgasemissionen und die CO2-Bilanzen für Schleswig-Holstein und Hamburg stehen im Internetangebot des Statistikamtes Nord zur Verfügung.

Weitere Ergebnisse im Ländervergleich bietet die aktuelle Gemeinschaftsveröffentlichung 2009 des Arbeitskreises Umweltökonomische Gesamtrechnung der Länder (UGRdL) mit dem Themenschwerpunkt „Private Haushalte – Ökonomie – Ökologie“, die ebenso wie die Veröffentlichungen der Vorjahre und das aktuelle Datenangebot des Arbeitskreises UGRdL unter www.ugrdl.de abgerufen werden können.

Ansprechpartner:

Dr. Hendrik Tietje
Telefon: 0431 6895-9196
E-Mail: hendrik.tietje(at)statistik-nord(dot)de

 

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