Betriebe in Schleswig-Holstein brachten mehr flüssigen Wirtschaftsdünger als vor zehn Jahren aus

Statistik informiert ... Nr. 158/2021

Nach den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 brachten die landwirtschaftlichen Be­triebe Schleswig-Holsteins von März 2019 bis Februar 2020 gut 17,4 Mio. Kubikmeter (m3) flüs­sigen Wirtschaftsdünger (Gülle, Jauche oder flüssige Biogasgärreste) auf ihren Flächen aus. Das sind zwölf Prozent mehr als zehn Jahre zuvor, aber vier Prozent weniger als vor vier Jah­ren, so das Statistikamt Nord.

Damit wurden im vergangenen Jahr rund 17,8 m3 flüssiger Wirtschaftsdünger pro Hektar (ha) Acker- und Dauergrünland ausgebracht. Für das gesamte Bundesgebiet lag dieser Wert bei 11,5 m3/ha.

Mittels emissionsarmer Ausbringungstechniken wie Schleppschuhen und -schläuchen, Schlitz­verfahren oder Güllegrubbern wurden 56 Prozent des flüssigen Wirtschaftsdüngers in die Bö­den eingebracht. Weitere 44 Prozent wurden mit sog. Breitverteilern verteilt. Zehn Jahre zuvor lag der Anteil der Ausbringung mit dem Breitverteiler noch bei 74 Prozent.

Neben flüssigem Wirtschaftsdünger kamen auch Mineral- und feste Wirtschaftsdünger zum Ein­satz. Die Menge fester Wirtschaftsdünger belief sich 2019/2020 in Schleswig-Holstein auf knapp 1,5 Mio. t. Bundesweit wurden 21,4 Mio. t fester Wirtschaftsdünger verwendet.

Anbau von Zwischenfrüchten ausgeweitet

Der Anbau von Zwischenfrüchten (Einsaat von Kulturen in Reinsaat oder Saatgutmischungen nach Ernte der Hauptfrucht) wurde in Schleswig-Holstein in den letzten Jahren stetig ausgewei­tet. 2009/10 belief sich die Fläche noch auf 23 600 ha, 2015/16 waren es bereits 45 660 ha und 2019/20 wurden auf rund 71 700 ha Zwischenfrüchte angebaut. Mit gut 61 800 ha wurde der größte Anteil dieser Pflanzen als Gründüngung zur Bodenverbesserung verwendet. Weitere knapp 9 900 ha wurden zur Futtergewinnung und Biomasseerzeugung genutzt.

Rund 700 Betriebe mit Bewässerungsmöglichkeiten

In Schleswig-Holstein verfügten 714 Betriebe im Jahr 2019 über Bewässerungsmöglichkeiten. Von den gut 24 600 ha, die damit grundsätzlich hätten bewässert werden können, wurden rund 7 700 ha (31 Prozent) tatsächlich bewässert. Bezogen auf die landwirtschaftlich genutzte Ge­samtfläche (knapp 982 800 ha) des Landes waren das 0,8 Prozent. Damit liegt Schleswig-Holstein weit hinter dem Bundesdurchschnitt von 3,1 Prozent.

Hinweise:
Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung
 2020 sind im gemein­samen Statistikportal des Bundes und der Länder (Externer Link) zu finden. Unter anderem werden die Ergeb­nisse in Form einer interaktiven StoryMap mit dem Titel „Leistungsträger Boden“ (Externer Link) dargestellt.

Die Landwirtschaftszählung 2020 erfolgte zum Stichtag 1. März 2020. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Landwirtschaft wie etwa die fehlenden ausländischen Erntehelferin­nen und Erntehelfer im Gemüsebau sind somit nicht in den Ergebnissen enthalten.

 

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