Frauen weiterhin führend bei Lehrberufen

Statistik informiert ... Nr. 86/2007

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, befanden sich am 1. Februar 2007 in Hamburg 751 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter nach Abschluss ihrer universitären Ausbildung im Vorbereitungsdienst für die verschiedenen Lehramtsgänge. Dieser Vorbereitungsdienst wird von den 123 nebenberuflichen Lehrkräften am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung sowie an den hamburgischen Ausbildungsschulen und     -verbünden durchgeführt. Er umfasst drei Ausbildungsphasen von insgesamt 18 Monaten Dauer und endet mit der Zweiten Staatsprüfung.

Die bevorzugte Laufbahn in diesem Jahr ist das Lehramt für Gymnasien mit 33 Prozent, gefolgt vom Lehramt der Primarstufe und Sekundarstufe I (Grund-, Haupt- und Realschulen) mit 32 Prozent und vom Lehramt für berufsbildende Schulen (23 Prozent). 12 Prozent der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter streben ein Lehramt an Sonderschulen an.

Frauen sind in allen Ausbildungsgängen in der Mehrheit, ihr Anteil schwankt dabei zwischen 55 Prozent (Lehramt für das Gymnasium) und 79 Prozent (Lehramt für Grund-, Haupt- und Realschulen).

Rund 34 Prozent aller Anwärterinnen und Anwärter befanden sich im dritten und letzten Halbjahr ihrer Ausbildung und könnten nach erfolgreicher Zweiter Staatsprüfung bald als vollwertige Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Erstmalig werden in diesem Jahr die „Seiteneinsteiger“ und Europalehrer den einzelnen Ausbildungsstufen zugeordnet, daher hat sich die Zahl der Anwärter je Ausbildungsstufe erhöht.

Bereits absolviert haben das Zweite Staatsexamen im vergangenen Jahr 445 Nachwuchskräfte, die damit am 1. Februar 2007 nicht mehr zu den Anwärterinnen und Anwärtern zählten. Gegenüber dem Vorjahr hat sich diese Zahl der neuen Lehrkräfte verdoppelt und zwar als Folge der veränderten Einstellungsfristen für Referendare, die in diesem Jahr zu zwei Prüfungsdurchgängen und damit zu entsprechend mehr Absolventen führten. Gut ein Drittel dieser 445 Lehrkräfte qualifizierte sich für das Lehramt Sekundarstufe I.

In Schleswig-Holstein befanden sich 1 783 Lehramtsanwärterinnen und     -anwärter am 1. Februar 2007 nach ihrem Studium an einer Hochschule in der weiteren Ausbildung für die zweite Lehramtsprüfung. Dieser Ausbildungsabschnitt, der von den Ausbildungsschulen und durch 250 haupt- oder nebenberufliche Lehrkräften in den Seminaren am „Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein“ (IQSH) getragen wird, dauert in der Regel vier Ausbildungshalbjahre und schließt mit dem Zweiten Staatsexamen ab.

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, ist der Ausbildungsgang als Lehrkraft an Grund- und Hauptschulen mit einem Anteil von 32 Prozent wie in den vergangenen Jahren die am meisten gefragte Laufbahn, gefolgt vom Lehramt an Gymnasien (25 Prozent) sowie vom Lehramt an Realschulen (19 Prozent). Ein Abschluss als Lehrkraft an Sonderschulen wird von elf Prozent der Seminarteilnehmer angestrebt, für die Laufbahn als Lehrkraft an berufsbildenden Schulen entschieden sich 13 Prozent.

In fast allen Ausbildungsgängen stellen Frauen die Mehrheit unter den Seminarteilnehmern. Am höchsten ist der Frauenanteil dabei traditionell beim Lehramt für Grund- und Hauptschulen. In diesem Jahr sind es 90 Prozent. Lediglich den Einsatz in den berufsbildenden Schulen streben mit 48 Prozent fast ebenso viele Männer an wie Frauen.

Rund 33 Prozent aller Seminarteilnehmer befanden sich am 1. Februar 2007 im vierten Ausbildungshalbjahr oder einer ggf. daran anschließenden Verlängerung ihres Vorbereitungsdienstes und stehen damit nach erfolgreichem Abschluss in absehbarer Zeit als voll ausgebildete Lehrkräfte für den Schuldienst zur Verfügung.

Auch in Schleswig-Holstein haben 841 Nachwuchskräfte die Hürde des Zweiten Staatsexamens mit einer je nach Laufbahn verbundenen Lehrbefähigung bereits genommen und zählten demnach am 1. Februar 2007 nicht mehr zu den Anwärterinnen und Anwärtern. Die meisten von ihnen (30 Prozent) qualifizierten sich dabei als Lehrkraft für die Grund- und Hauptschulen.

Ansprechpartnerin:

Ilka Hollensen
Telefon: 0431 6895-9235
E-Mail: hochschulen(at)statistik-nord(dot)de

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