Anstieg um sechs Prozent

Statistik informiert … Nr. 87/2023

Im Jahr 2022 sind die Schulden der schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindever­bände weiter gestiegen. Der Schuldenstand ihrer Kernhaushalte beim nicht-öffentlichen Bereich, d. h. vorwiegend bei Kreditinstituten, wuchs im Vergleich zum Jahresende 2021 um 5,8 Prozent bzw. um 220 Mio. Euro auf 4,0 Mrd. Euro, so das Statistikamt Nord.

Die Schulden der kreisangehörigen Gemeinden stiegen um 9,7 Prozent, die Schulden der Amts- und Kreisverwaltungen um 11,5 bzw. 4,7 Prozent. Die kreisfreien Städte konnten dage­gen in der Summe ihren Schuldenstand um 2,7 Prozent reduzieren. Diese Entwicklung ist auf Flensburg und Lübeck zurückzuführen: Die Schulden von Flensburg sanken um 22,8 und die von Lübeck um 16,6 Prozent. In Neumünster und Kiel stiegen jedoch die Schulden und zwar um 11,0 bzw. 7,1 Prozent.

Betrachtet man die über alle Verwaltungsebenen aggregierten Schulden, ist in allen Kreisen ein Schuldenzuwachs zu verzeichnen. Die Schulden stiegen im Kreis Dithmarschen mit 26,0 Pro­zent am stärksten, gefolgt vom Kreis Ostholstein (25,9 Prozent) und Kreis Stormarn (23,8 Pro­zent). Im Kreis Schleswig-Flensburg war der Schuldenzuwachs mit 3,2 Prozent am geringsten.

Auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner Schleswig-Holsteins entfielen rein rechnerisch fast 1 400 Euro der kommunalen Schulden. Bei den kreisfreien Städten war der entsprechende Wert für Kiel mit 2 400 Euro am höchsten, für Flensburg mit knapp 400 Euro am niedrigsten. Bei den Kreisen waren die über alle Verwaltungsebenen aggregierten Schulden in der Pro-Kopf-Betrachtung für Nordfriesland mit fast 1 900 Euro am höchsten und für Stormarn mit knapp 600 Euro am niedrigsten.

Von den 1 106 Gemeinden Schleswig-Holsteins hatten 305 keine Schulden beim nicht-öffentli­chen Bereich. Das waren 15 Kommunen weniger als zum Jahresende 2021. Bei den schul­den­freien Gemeinden handelte es sich überwiegend um kleinere amtsangehörige Gemeinden mit durchschnittlich 645 Einwohnerinnen und Einwohnern. Aber auch Bargteheide mit mehr als 10 000 Einwohnerinnen und Einwohnern blieb gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich schul­denfrei. Die einzige Kreisverwaltung, die Ende 2022 keine Schulden hatte, war weiterhin die des Kreises Stormarn.

Hinweise:
In dieser Darstellung werden nur die Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich berücksich­tigt, da bei der Summierung mit den Schulden beim öffentlichen Bereich (also z. B. bei anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden) Doppelzählungen auftreten, wenn die Schulden von Gemeinden, Amts- und/oder Kreisverwaltungen aggregiert werden. Die Einzelangaben zu Schulden aller schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände beim nicht-öffent­lichen und öffentlichen Bereich finden Sie in der Gemeindetabelle (Download XLSX) (Externer Link).

In den dargestellten Ergebnissen sind die Schulden der öffentlich bestimmten Fonds, Einrich­tungen und Unternehmen in der Höhe von 5,6 Mrd. Euro nicht enthalten. Zu den öffentlich be­stimmten Fonds, Einrichtungen und Unternehmen gehören zum Beispiel Zweckverbände und Sondervermögen der Kommunen.

Tabelle: siehe PDF-Dokument

 

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