Kommunale Schulden um zehn Prozent gestiegen - erstmals Kassenkredite enthalten

Statistik informiert ... Nr. 93/2011

Ende 2010 betrugen die Schulden des Landes Schleswig-Holstein 26 Mrd. Euro. Sie haben gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Mrd. Euro oder um 5,9 Prozent zugenommen, so das Statistikamt Nord. Rein rechnerisch entfallen somit auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner 9 182 Euro. 2009 hatte die Pro-Kopf-Verschuldung noch 8 674 Euro betragen. Die in der neu konzipierten Schuldenstatistik erstmals berücksichtigten Kassenkredite, die der Überbrückung vorübergehender Kassenanspannungen dienen, spielten beim Land am Jahresende keine Rolle.

Im kommunalen Bereich war dies anders: Die von den schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbänden gemeldeten Schulden in Höhe von 3,5 Mrd. Euro enthielten auch Kassenkredite in einem Umfang von 654 Mio. Euro. Der Anteil der Kassenkredite betrug 19 Prozent, in den kreisfreien Städten sogar 28 Prozent.

Trotz des umfassenderen neuen Schuldenkonzepts blieben 352 Gemeinden – also beinahe jede dritte – schuldenfrei; dabei handelt es sich überwiegend um kleinere Gemeinden.

Gegenüber 2009 haben die kommunalen Schulden - jeweils nach neuem Konzept berechnet - um 318 Mio. Euro oder 10,1 Prozent zugenommen. Pro Kopf gerechnet stiegen sie um 111 Euro auf 1 225 Euro. Den höchsten prozentualen Zuwachs hatten die Amtsverwaltungen zu verzeichnen – hier beruht der Anstieg der Schulden um 17 Mio. Euro im Wesentlichen auf einem Zuwachs der Kassenkredite. Bei den kreisangehörigen Gemeinden nahm der Schuldenstand um 178 Mio. oder 14,4 Prozent zu. Immerhin ein Drittel des Zuwachses – 60 Mio Euro– ist auf eine Ausweitung der Kassenkredite zurückzuführen.

Tabelle: siehe PDF-Dokument

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Dr. Margarete Haberhauer
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Zusätzliche Informationen

  • Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände in neuer Abgrenzung (PDF) PDF