Hamburg aktuell – Daten, Strukturen, Entwicklungen

Statistik informiert ... Nr. 122/2004 H

Eine Fülle von aktuellen Daten zu Strukturen und Entwicklungen in Hamburg präsentiert das jetzt vom Statistikamt Nord neu herausgegebene "Statistische Jahrbuch Hamburg 2004". Auf mehr als 180 Seiten bietet es in 20 Abschnitten ein breites Spektrum wichtiger Informationen.

Hier eine Auswahl aus dem umfangreichen Datenangebot:

Bevölkerungsentwicklung: Ende 2003 lebten 1 734 083 Hamburgerinnen und Hamburger in der Stadt, die höchste Einwohnerzahl seit 1973. Gegenüber 2002 steigt die Einwohnerzahl um 5 277 Personen. Ausschlaggebend hierfür ist die positive Bilanz der Fernwanderungen. Die Zahl der Zuzüge von außerhalb der Region, also aus anderen Bundesländern (ohne die Umlandkreise) und dem Ausland liegt seit 1999 deutlich über 60 000 Personen pro Jahr.

Hamburgs ausländische Bevölkerung: Ende 2003 waren in Hamburg 252 570 Ausländerinnen und Ausländer gemeldet – gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um mehr als 2 500 Personen. Knapp ein Viertel (60 255) besitzt die türkische Staatsangehörigkeit. Die Zahl der Türkinnen und Türken ist seit Mitte der 90er Jahre stark rückläufig (1995: 72 039).

Geburten: Im Jahr 2003 kamen 15 916 Hamburger Babys auf die Welt. Damit ist die Geburtenzahl gegenüber dem Vorjahr wieder leicht (um 209) gestiegen. Auf 10 000 Frauen im gebärfähigen Alter kommen jetzt 439 Geburten. Bei drei von zehn Neugeborenen ist die Mutter nicht verheiratet.

Eheschließungen: Geheiratet wird immer weniger. Mit 6 959 hat die Zahl der Eheschließungen im Jahr 2003 einen neuen Tiefststand erreicht. 1970 gab es noch doppelt so viele Hochzeiten. Bei rund jeder vierten Eheschließung des Jahres 2003 hatte mindestens einer der beiden Partner eine ausländische Staatsangehörigkeit.

Ein-Personen-Haushalte: In Hamburg gibt es fast 450 000 Single-Haushalte. Damit lebt in fast der Hälfte der Hamburger Haushalte (insgesamt 927 400) nur eine Person. Unter den Single-Haushalten stellen die Seniorinnen mit gut 20 Prozent (91 600 Haushalten) einen besonders hohen Anteil. Hamburg ist aber nicht die deutsche "Single-Hauptstadt": Deutlich größer als in der Hansestadt ist der Anteil an Ein-Personen-Haushalten in Frankfurt am Main und München.

Erwerbstätigkeit: 784 200 Hamburgerinnen und Hamburger waren im Jahr 2003 erwerbstätig – 11 200 weniger als im Vorjahr. Von den 15- bis unter 65-jährigen Frauen gehen 60 Prozent einer Berufstätigkeit nach, von den Männern dieser Altersgruppe 69 Prozent. Die Erwerbstätigenquote der Frauen, die seit 1970 recht kontinuierlich angestiegen war, ist damit erstmals seit 1997 wieder unter die 60-Prozent-Marke gefallen. Bei den Männern hat diese Quote dagegen seit Anfang der 70er Jahre (damals waren fast 90 Prozent der Männer erwerbstätig) beträchtlich abgenommen. Der Anteil der Selbstständigen an den Erwerbstätigen hat 2003 mit fast 14 Prozent seinen höchsten Stand seit über 30 Jahren erreicht. Dagegen ist der Anteil der Arbeiterinnen und Arbeiter weiter gefallen und liegt jetzt bei knapp 19 Prozent.

Wohnen: Seit 1995 gehen die Zahlen der genehmigten und der bezugsfertig gewordenen Wohnungen deutlich zurück. Mit 3 801 wurden im Jahr 2003 so wenig Genehmigungen für den Bau von Wohnungen erteilt wie seit 1989 nicht mehr. Die Anzahl der bezugsfertig gewordenen Wohnungen hat sich gegenüber dem Vorjahr wieder leicht auf 3 862 erhöht.

Schulen: 2003 wurden über 15 000 junge Menschen aus Hamburger Schulen entlassen, fast jeder Dritte (32 Prozent) mit Abitur, 30 Prozent mit Mittlerer Reife und 25 Prozent mit Hauptschulabschluss. 1 747 Schülerinnen und Schüler (11,5 Prozent) haben die Schule ohne Abschluss verlassen, ein nach dem Höchststand 2001 (12,5 Prozent) wieder leicht gesunkener Anteil. Von den jungen Frauen gehen neun Prozent ohne Abschluss ab, bei den Schülern sind es 14 Prozent. 36,5 Prozent der abgehenden Schülerinnen gegenüber knapp 28 Prozent der Schüler haben die Abiturprüfung bestanden. Mehr als 27 Prozent der jungen Männer machen den Hauptschulabschluss, von den Mädchen weniger als 22 Prozent.

Hochschulen: Die Anzahl der Studierenden an Hamburger Hochschulen hat mit 71 320 die bisherige Höchstzahl von 70 060 aus dem Wintersemester 1993/1994 übertroffen. Von den Studierenden insgesamt stammen 48 Prozent aus Hamburg, 13 Prozent haben das Abitur in Schleswig-Holstein und elf Prozent in Niedersachsen gemacht.

Kultur: Die drei Hamburger Staatstheater können in der Saison 2002/2003 mit 795 000 Zuschauerinnen und Zuschauern die Besucherzahl weiter steigern. Bei den sieben staatlichen Hamburger Museen sind die Besucherzahlen deutlich zurück gegangen, bleiben aber oberhalb der Millionen-Marke. Auch in die öffentlichen Bücherhallen kamen 2003 weniger Besucherinnen und Besucher als im Vorjahr, zugenommen hat aber die Medienausleihe.

Sport: Nach dem Rückgang 2002 hat die Gesamtzahl der Mitglieder in den Hamburger Sportvereinen im Jahr 2003 die "Halbe-Million-Marke" wieder überschritten und einen neuen Rekordstand erreicht. Steigend ist auch die Mitgliedschaftsquote der Kinder: 41 Prozent der unter 15-Jährigen gehören einem Sportverein an. Mit 19 Prozent hat sich die Mitgliedschaftsquote der über 60-Jährigen gegenüber dem Vorjahr leicht verringert.

Wirtschaftstruktur: Die Wirtschaftsstruktur Hamburgs ist auch weiterhin im Wandel. 81,3 Prozent der Bruttowertschöpfung entfallen in Hamburg auf Dienstleistungsbereiche. Im Vergleich der Bundesländer wird dieser Wert nur von Berlin (82,7 Prozent) übertroffen. In der Landwirtschaft und im Produzierenden Gewerbe ist die Zahl der Erwerbstätigen seit 1991 jeweils um etwa ein Viertel zurückgegangen. Dagegen erhöhte sie sich im Bereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen um 44 Prozent.

Pendler: Fast 304 000 Menschen, das sind nahezu 30 Prozent der in Hamburg Erwerbstätigen, wohnen außerhalb und kommen von dort an ihren Arbeitsplatz in der Stadt. Mehr als 93 000 Einwohnerinnen und Einwohner arbeiten außerhalb Hamburgs.

Verarbeitendes Gewerbe: Zwar ist 2003 die Anzahl der größeren Betriebe (mit mehr als 20 Beschäftigten) im Verarbeitenden Gewerbe weiter zurückgegangen, der Gesamtumsatz (ohne Mineralölverarbeitung) hat mit fast 28 Mrd. Euro jedoch einen neuen Höchststand erreicht.

Außenhandel: Der größte Teil des Hamburger Außenhandels, fast drei Viertel der Ausfuhr und mehr als die Hälfte der Einfuhr, wird mit europäischen Ländern abgewickelt. Deutlich zurückgegangen ist 2003 der Anteil amerikanischer Länder an der Ausfuhr auf ein Achtel.

Seeverkehr: Der Güterumschlag im Hamburger Hafen nimmt kontinuierlich zu und überschreitet 2003 erstmals die 100-Millionen-Tonnen-Marke, mehr als doppelt soviel wie vor 30 Jahren. 6,1 Mio. Container wurden im Jahr 2003 umgeschlagen, ihre Ladungsmenge macht 95 Prozent des gesamten Stückgutaufkommens aus.

Das Statistische Jahrbuch Hamburg ist auch im Internet zu finden: statistik-nord.de oder hamburg.de.

Das Jahrbuch kann als Print-Ausgabe zum Preis von 15 EUR, als CD-ROM im PDF-Format zum Preis von 10 EUR (bei Postversand zuzüglich 2 EUR Versandkosten) bestellt werden beim

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