Zahl der Einsitzenden rückläufig – offener Vollzug verliert weiter an Bedeutung

Statistik informiert ... Nr. 27/2007

In den Hamburger Justizvollzugsanstalten saßen Ende März 2006 insgesamt 1 935 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte ein, das waren 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit hatte sich die seit 2003 rückläufige Entwicklung fortgesetzt.

Wie das Statistikamt Nord mitteilt, befanden sich unter den Einsitzenden des Jahres 2006 sechs Jugendliche (14 bis 17 Jahre) sowie 52 Heranwachsende (18 bis 20 Jahre). Unter den Strafgefangenen waren 123 Frauen (sechs Prozent), die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer betrug 656 Personen (34 Prozent). Weit mehr als die Hälfte der Insassen (1 228 Personen, 58 Prozent) war vorbestraft. Im Vergleich zum Jahr 2005 zeigt sich entgegen dem Gesamttrend ein Zuwachs bei den weiblichen (plus 13 Prozent), den ausländischen (plus 13 Prozent) und den vorbestraften Häftlingen (plus 15 Prozent).

Wie im Vorjahr waren die meisten Delinquenten wegen Diebstahls und Unterschlagung (426 Personen) „hinter Gittern“. Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz lagen bei 375 Einsitzenden , Raub und Erpressung bei 263 sowie Betrug und Untreue bei 172 Personen der Inhaftierung zu Grunde. Straftaten gegen das Leben waren 161-mal, Körperverletzungsdelikte 159-mal und Sexualstraftaten 133-mal der Inhaftierungsgrund. Bei den meisten Deliktgruppen war eine Verminderung der Gefangenenzahl zu beobachten, lediglich bei Betäubungsmitteldelikten (plus acht Prozent) und bei Körperverletzung (plus fünf Prozent) gab es Zunahmen.

Die Mehrheit der Häftlinge verbüßte Freiheits- oder Jugendstrafen von eher kurzer Dauer. Ein Jahr oder weniger mussten 1 122 Personen einsitzen, von ein bis zwei JahrenHaft waren 242 Kriminelle betroffen. 327-mal lag die Strafdauer zwischen zwei und fünf Jahren und 175-mal zwischen fünf und 15 Jahren. Die Zahl der „Lebenslänglichen“ betrug 55, auf unbestimmte Dauer waren 14 Personen inhaftiert. Gegenüber 2005 gab es einen Anstieg bei kurzen Strafen bis zu einem Jahr um 22 Prozent.


Von allen Strafgefangenen waren 182 (neun Prozent) im offenen Vollzug, ein Drittel weniger als im Vorjahr. Damit hatte sich die Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt. Im Jahr 2003 hatten sich noch 608 Personen (26 Prozent) im offenen Vollzug befunden.

Die Justizvollzugsanstalten in Schleswig-Holstein meldeten für Ende März 2005 insgesamt 1 338 einsitzende Strafgefangene und Sicherungsverwahrte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Abnahme um 3,5 Prozent.

Die Zahl der inhaftierten Jugendlichen (14 bis 17 Jahre) lag bei 17, die der Heranwachsenden (18 bis 20 Jahre) bei 67. Unter den Gefangenen waren 52 Frauen (vier Prozent) sowie 219 ausländische Staatsangehörige (16 Prozent). Von den Einsitzenden waren 779 vorbestraft.

Auch im Land zwischen den Meeren waren Diebstahls- und Unterschlagungsdelikte der häufigste Inhaftierungsgrund (323 Personen bzw. 24 Prozent ). Dahinter lagen Raub und Erpressung (179 Personen bzw. 13 Prozent), Sexualdelikte (150 Personen bzw. elf Prozent) sowie Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz (143 Fälle bzw. elf Prozent). Auf Betrug und Untreue gingen 139, auf Körperverletzungsdelikte 132 und auf Straftaten gegen das Leben 108 Gefängnisstrafen zurück. Gegenüber 2005 war die Zahl der Einsitzenden wegen Diebstahl und Unterschlagung um elf Prozent zurückgegangen.

Die Dauer der Freiheits- oder Jugendstrafe belief sich bei 563 Delinquenten (42 Prozent) auf höchstens ein Jahr. 255 Häftlinge (19 Prozent) mussten zwischen ein und zwei Jahren, 345 (26 Prozent) zwischen zwei und fünf Jahre „hinter Gitter“. Höhere Strafen waren vergleichsweise selten: 130 Personen mussten zwischen fünf und 15 Jahren einsitzen. Eine lebenslange Freiheitsstrafe verbüßten 30 Kriminelle, in 15 Fällen war die Haft von unbestimmter Dauer. Entgegen der rückläufigen Gesamtentwicklung hatte die Zahl der Einsitzenden mit einer Haftdauer zwischen zwei und zehn Jahren um vier Prozent zugenommen .

93 Häftlinge befanden sich im offenen Strafvollzug, im Jahr 2005 waren es 98 gewesen.


Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann(at)statistik-nord(dot)de

Dokument herunterladen