Moderater Anstieg der Monatsverdienste

Statistik informiert ... Nr. 102/2010

In Hamburg haben Vollzeitbeschäftigte im zweiten Quartal 2010 durchschnittlich 3 553 Euro brutto im Monat verdient. Das sind 1,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, so das Statistikamt Nord.

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhielten zusätzlich zu ihrem regelmäßigen Gehalt Sonderzahlungen wie zum Beispiel Leistungsprämien oder Urlaubsgeld, die häufig zur Jahresmitte zur Auszahlung kommen. Im Schnitt machten diese Zahlungen im zweiten Quartal 2010 monatlich gut 500 Euro für die Vollzeitbeschäftigten aus, ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Höhe der Sonderzahlungen hängt allerdings stark von der Art der ausgeübten Tätigkeit sowie der Branche des Unternehmens, bei dem der Arbeitnehmer beschäftigt ist, ab und kann daher erheblich vom statistischen Durchschnittswert abweichen. Rechnet man die Sonderzahlungen in den Gesamtverdienst mit ein, haben Vollzeitbeschäftigte in Hamburg im zweiten Quartal 2010 durchschnittlich 1,4 Prozent mehr verdient als ein Jahr zuvor.

Im zweiten Quartal 2010 arbeiteten Vollzeitbeschäftigte im Schnitt 38,9 Stunden in der Woche. Das war geringfügig (plus 0,5 Prozent) länger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe hat sich die bezahlte Wochenarbeitszeit nach dem krisenbedingten Rückgang im Vorjahr wieder erhöht.

Vollzeitbeschäftigte Männer erhielten durchschnittlich 3 770 Euro monatlich brutto, 1,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Durchschnittsverdienst der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen betrug 3 102 Euro brutto, eine Erhöhung von 2,1 Prozent binnen Jahresfrist.

In Schleswig-Holstein haben Vollzeitbeschäftigte im zweiten Quartal 2010 durchschnittlich 3 025 Euro brutto im Monat verdient, 2,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Viele Beschäftigte erhielten neben den regelmäßigen Zahlungen sonstige Bezüge und Einmalzahlungen wie zum Beispiel Urlaubsgeld und Leistungsprämien in sehr unterschiedlicher Höhe. Im Durchschnitt errechnet sich ein Betrag von 270 Euro monatlich je Vollzeitbeschäftigten. Damit lagen die Sonderzahlungen im zweiten Quartal 2010 erheblich über den im Vorjahreszeitraum gezahlten Beträgen (plus 8,1 Prozent). Auswirkungen der Wirtschaftskrise hatten 2009 zu deutlichen Einbußen bei den Sonderzahlungen geführt, die nun wieder ausgeglichen wurden. Der Gesamtverdienst aus regelmäßig gezahltem Arbeitslohn und Sonderzahlungen erhöhte sich binnen Jahresfrist deshalb um 3,1 Prozent.

Zum Anstieg der Monatsverdienste haben auch Mehrarbeitsstunden beigetragen. Die durchschnittliche bezahlte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten, die 2009 ebenfalls zurückgegangen war, stieg um 0,9 Prozent auf 39,2 Stunden. Der Bruttostundenverdienst der Beschäftigten lag um 1,8 Prozent über dem Verdienst des zweiten Quartals 2009.

Vollzeitbeschäftigte Männer verdienten im zweiten Quartal 2010 mit 3 201 Euro durchschnittlich 2,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Durchschnittsverdienst der vollzeitbeschäftigten Frauen belief sich auf 2 629 Euro brutto, ein Plus von 2,7 Prozent binnen Jahresfrist.

Unterschiedliche Durchschnittsverdienste von Frauen und Männern bedeuten nicht unbedingt, dass Frauen und Männer im gleichen Unternehmen für vergleichbare Tätigkeiten unterschiedlich bezahlt werden. Sie lassen sich u. a. auch auf Unterschiede in den ausgeübten Tätigkeiten, zum Beispiel dem geringeren Anteil von Frauen in Führungspositionen, zurückführen.

Ansprechpartner:

Ulrich Wiemann
Telefon: 040 42831-1636
E-Mail: ulrich.wiemann(at)statistik-nord(dot)de

 

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